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Gefahrenabwehr Feuerkörbe sollen weniger qualmen

Die Gefahrenabwehrverordnung Jerichows steht auf der Tagesordnung bei den Bürgervertretungen. Änderungsvorschläge werden eingebracht.

Von Thomas Skiba 30.01.2020, 04:00

Wulkow/Jerichow l Die bisher gültige Verordnung wurde 2010 durch den Jerichower Stadtrat beschlossen und in Kraft gesetzt. Wie Bürgermeister Harald Bothe mitteilte, wird diese im Mai außer Kraft treten und muss erneuert werden. Die meisten Veränderungen wird es, laut Aussage der Verwaltung, beim Umgang mit „offenen Feuern im Freien“ geben. Hier fließen die Erfahrungen der letzten zehn Jahre ein und die waren zum großen Teil schlecht. So wurden Tonnen oder alte Badewannen verwendet, um Unrat wie Windeln oder Gartenabfälle zu verbrennen, was zum Teil zu starken Belästigungen der Nachbarschaft führte, weil ganze Straßenzüge in Rauch gehüllt wurden. Selbst Feuerwehreinsätze fanden aus solchen Anlässen statt.

In der vorliegenden Fassung der Verordnung werden zum Beispiel die Art der Feuerstätten exakt definiert und vorgeschrieben: So dürfen nur noch Terrassenkamine und Feuerkörbe mit einem maximalen Durchmesser von einem Meter verwendet werden. Das Verbrennen von Abfällen jeglicher Art ist ohnehin verboten. Damit wird die Gefahrenabwehr-Verordnung den veränderten Bedingungen angepasst, unter anderem die veränderten Lebensgewohnheiten der Bürger abbilden und dem Gesetz zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung des Landes Sachsen-Anhalt Rechnung tragen. „Die Inhalte der Verordnung gehen jeden Bürger an“, sagte der Ortsbürgermeister von Wulkow, Gerd Bunjes. Das war einer der Gründe, in der letzten Ortschaftsrats-Sitzung des Ortes mit interessierten Einwohnern ins Gespräch zu kommen und über die Inhalte und angedachten Änderungen zu diskutieren.

Der Wulkower Ehrhard Knopf sagte dazu: „Manch einer ärgert sich, dass am Sonnabend der Rasen gemäht wird und führt dabei auch vermeintliche gesetzliche Grundlagen an.“ Doch der Sonnabend sei ein Werktag, an dem bis dato erst ab 21 Uhr die Abendruhe begänne, „das wissen viele Bürger nicht.“ Die Ruhezeiten sind unter den Einwohnern immer wieder ein Stein des Anstoßes, weiß Ortschaftsrats-Mitglied Joachim Warschau. Hier gelte es Änderungen zu diskutieren und der Verwaltung in Jerichow eine Empfehlung zu geben, auf die sich Bürger und Ortschaftsräte vorher abgestimmt haben. So solle in der neuen Verordnung die Abendruhe an Werktagen schon um 19 oder 20 Uhr beginnen. Dafür falle die Mittagsruhe weg. Auch Ortsbürgermeister von Klitsche, Andreas Horn hofft auf eine rege Bürgerbeteiligung in der Bürgersprechstunde. „Wer sich nicht traut, dort zu sprechen, kann ja seine Gedanken in der Kummerkasten werfen.“ Auch diese Meinungen werden ausgewertet, verspricht er.