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Genthin-Wald Mahnmal - Kein Ende in Sicht

Der Zustand des Mahnmals in Genthin-Wald wird kritisiert. Deutliche Flecken sind zu sehen. Die Stadtverwaltung plant eine Überprüfung.

Von Mike Fleske 16.02.2018, 10:17

Genthin l „Ich war vor Ort und habe mich sehr erschrocken, wie das Mahnmal aussieht“, befand Gordon Heringshausen (CDU), Vorsitzender des Bildungs-, Kultur- und Sozial- ausschusses, in der jüngsten Sitzung des Gremiums. Konkret ging der Ausschussvorsitzende anhand von Fotos auf die weithin sichtbaren Wasserflecken ein. Zudem seien aber auch Teile der roten Inschrift des sogenannten Sgraffito unsauber und Teile einer weiteren Gravur werden unter den kleineren Buchstaben sichtbar. „Man kann mitnichten von einem würdigen Ergebnis sprechen“, befand Heringshausen.

Die unendliche Geschichte um die Wiederherstellung des vor fünf Jahren geschändeten Mahnmals scheint in eine weitere Runde zu gehen. Denn die Klagen über eine nicht fachgerechte Bearbeitung sind nicht neu. Mehrfach war in den vergangenen Jahren darauf hingewiesen worden. Übergabetermine platzten, aber auch die Nachbearbeitung war wenig zufriedenstellend.

Letztlich landeten Stadt und Baufirma vor Gericht. „Nach Vorlage der Fachgutachten fand eine Güteverhandlung mit dem Bauunternehmen statt. Die Firma hat auf eigene Kosten das Sgraffito im Jahr 2017 neu hergestellt“, berichtete Fachbereichsleiterin Alexandra Adel im Ausschuss. Eine erste Abnahme sei im November 2017 erfolgt. Die Hydrophobierung, also Imprägnierung des Sockelbereiches erfolge im kommenden Frühjahr.

„Hinsichtlich der Fleckenbildung auf der Fläche wird im Frühjahr 2018 eine Nachkontrolle durchgeführt.“ Das beruhigte Stadtrat Horst Leiste (SPD) nicht: „Das Mahnmal ist in einem traurigen Zustand.“ Eine Schande sei es, dass das Mahnmal so aussehe. „Wir sollten dranbleiben und uns als Stadtrat nicht von der Firma abspeisen lassen“, schloss Gordon Heringshausen die Diskussion.

Die Gedenkstätte sorgt bereits seit 2013 für Negativ-schlagzeilen. Damals wurde die dort befindliche Frauenskulptur gestohlen. Der Stadtrat entschied, dass die Betonwand, vor der die gestohlene Frauenfigur an das Leid der KZ-Häftlinge erinnerte, mit einer Schrift im Kratzputzverfahren gestaltet werden soll.

Der Plan, die Gedenkstätte anlässlich des 70. Jahrestages des Kriegsendes zu übergeben, scheiterte bereits an verschiedenen Mängeln. Ein Vergleich zwischen Stadt und Firma ergab 2016, dass das Unternehmen die Schäden beheben muss. Im vergangenen Jahr wurden die Arbeiten mit dem jetzt sichtbaren Ergebnis durchgeführt.