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Gesundheitstag Simulierter Rausch und leckeres Frühstück

Gesunde Ernährung und Fitness im Alltag waren die Themen des Gesundheitstages im Genthiner Jugendhaus.

Von Mike Fleske 18.10.2018, 08:00

Genthin l Mit kleinen unsicheren Schritten bewegten sich Genthiner Sekundarschüler durch das Morus-Jugendhaus. Grund für den unsicheren Gang war, dass sie Rauschbrillen ausprobierten, die einen Alkoholpegel zwischen 0,8 und 1,9 Promille oder einen Drogenrausch simulierten.

„Das ist alles ganz verschwommen“, bemerkte Jonas und sein Klassenkamerad Jan fügte hinzu: „Wenn eine Person auf einen zukommt, sieht es aus, als wären es zwei.“ Einigen Eindruck schindeten die Brillen, die Cynthia Pietsch-Stein von der Barmer-Krankenkasse zur Verfügung stellte. „Viel Alkohol verwirrt nicht nur eure Sinne, sondern würde auf Dauer euren ganzen Körper schädigen“, erklärte sie den Sechstklässlern.

Die Station der Krankenkasse, war Teil des Gesundheitstages im Jugendhaus, bei dem die Folgen von Alkohol- und Drogenkonsum genau so thematisiert wurden, wie die Gefahren durch Bakterien und keime etwa auf Türgriffen oder an Fahrkartenautomaten. Eine Schwarzlichtleuchte brachte die Keime auf den Händen ans Licht.„Das ist aber viel“, fanden die Schüler. „Wir sind heute reinlicher als früher, unser Immunsystem ist nicht mehr so stark, wie das unserer Vorfahren“, erläuterte Pietsch-Stein. Daher lautet die Devise: Hände waschen nicht vergessen.

Vor allem da der Gesundheitstag auch aus dem Zubereiten eines gesunden Frühstücks bestand. Bei den Morus-Mitarbeitern Sebastian Kroll und Jürgen Herrmann durften leckere Getränke selbst gemixt werden. „Ihr seid heute unsere Barkeeper und das schöne ist, was wir machen ist lecker und gesund“, erläuterte Sebastian Kroll. Mit Zitronen und Pfirsichen wurden Getränke zusammengestellt, die so klangvolle Namen wie „Herbststurm“ oder „Goldener Oktober“ bekamen. Derweil musste eine andere Gruppe beim Jugendhausmitarbeiterin Birgit Heinzelmann kräftig rühren.

Denn schließlich sollte eine süße und gesunde Nachspeise mit Joghurt und Quark entstehen. „Wir haben Pfirsich und Heidelbeeren mit Pumpernickelbrot geschichtet“, erläuterte Heinzelmann. Nicht ganz alltäglich, aber durchaus nach dem Geschmack der Schüler. Die beiden Freundinnen Mercedes und Celina, konnten sich daher durchaus vorstellen, die Quarkspeise auch zu Haus selbst zuzubereiten.

Im wahrsten Sinne des Wortes, ging es bei Jugendhausleiter Ronny Harzendorf rund. Denn sechs junge Nachwuchsköche probierten sich gemeinsam mit ihm im Rollen von Wraps. „Ihr nehmt den Teig, tut etwas Salat, Tomate und Thunfisch darauf und rollt alles ein“, erklärte Harzendorf. Was bei dem gelernten Koch flink ging, brauchte bei den Schülern etwas mehr Zeit, klappte aber bestens.

Auch eine Kürbissuppe wurde zubereitet. Dafür hatte Harzendorf noch einen besonderen Tipp: „Die Schale höhlen wir aus und verwenden sie später als Terrine.“

Nicht nur die Suppe im Kürbis war schön anzuschauen, auch die selbstgebastelte Deko. Dafür war eine weitere Gruppe zuständig und bastelte unter Anleitung von Lehrerin Gabriele Pröhl hübsche Herbstaccessoires, die später die Frühstückstafel zierten. „Es geht darum zu zeigen, dass auch der Tischschmuck einfach mit Naturmaterialien hergestellt werden kann und nicht immer gekauft werden muss“, erklärte die Lehrerin.

Während bei den meisten Stationen geschickt mit Händen und Füßen agiert werden musste, war bei Silke Koerth-Bauer und Sabine Schwarz vom Gesundheitsamt Köpfchen gefragt. Die Schüler mussten erkennen, welche Lebensmittel viele und welche wenige Kalorien enthielten und waren erstaunt, wie wenig ungesund etwa ein Kaugummi war und dass Kartoffeln selbst wenig Kalorien, aber Kartoffelchips viele hatten.

„Da ist doch auch aus Kartoffeln gemacht“, warf Schülerin Laura ein. „Da gibt es aber Zutaten und die Chips sind frittiert“, erklärte Koerth-Bauer. Nach der Wissenstation hatten sich Schüler und Lehrer einen entspannten Ausklang verdient. Den gab es an der reichlich gedeckten Tafel im Sportraum. Dort hieß es dann: „Kosten, was zuvor selbst zubereitet wurde.“ Besonders die Schüler ließen es sich sichtlich schmecken.