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Gospel-Konzert US-Ensemble bringt Besucher in Schwung

Halleluja - die Original Gospel Singers aus den USA sind da und die Kleinwusterwitzer Schinkelkirche wird zum Gospel-Tempel.

Von Mike Fleske 17.12.2017, 00:01

Kleinwusterwitz l „Von Braunschweig über Kleinwusterwitz nach Wien“, umriss die Vorsitzende des Kirchenfördervereins Heike Staschull zu Beginn den Tourplan der Original USA Gospel Singers. Damit machte sie deutlich: Hier kommt etwas ganz Besonderes. In der Tat: Es war bereits ein mitreißender Auftakt mit dem das achtköpfige Ensemble begann, schnell standen die ersten Zuhörer in den Bankreihen und feierten gemeinsam die schwungvolle schwarze amerikanische Kirchenmusik.

Es war ein echtes Potpourri bekannter Melodien wie „Go Down Moses“, „Hail Mary“, „Down By The Riverside“, das die Gruppe mit viel Stimmgewalt zu Gehör brachte. Der Lead-Gesang wechselte zwischen den Sängern und mit zahlreichen Lichteffekten wurde eine Stimmung gezaubert, die keinen in der bis auf den letzten Platz gefüllten Kirche unberührt ließ. Bei „He`s got the whole world in his hand“ war Mitmachen angesagt. Die Musiker gaben die Bewegungen vor, die Zuhörer machten mit, so dass sich ein wogendes Meer aus Armen durch die Kirche bewegte.

Das Repertoire hielt aber nicht nur schwungvollen Gospels, sondern auch emotionale ruhige Momente bereit. Etwa beim wunderbar hingegebungsvoll gesungenen „Amazing Grace“ oder beim bekannten Weihnachtslied „Stille Nacht“, das in Deutsch und Englisch dargeboten wurde. Dann wurde es im Gotteshaus fast andächtig und besinnlich.

Aber es gab auch überraschendes, wie das Gospel Traditional „Old Time Religion“. Eigentlich aus dem späten 19. Jahrhundert boten es die Gospel Singer wie einen 40er Jahre Swing-Titel dar und hatten sichtlich Spaß daran. Auch weil Schlagzeuger und Pianist immer wieder für eine wunderbare Begleitung sorgten. Die Bandmitglieder hatten überhaupt viel Spaß in der eher kleinen Auftrittstätte. „Ich komme auch aus einem Ort mit kleiner Kirche, wie dieser“, erzählte einer der Sänger. Immer wieder machte das Ensemble den verbindenden Wert der Musik deutlich und plauderten über die Freude am gemeinsamen Singen, damit rissen sie das Publikum mit und zogen es über 90 Minuten in ihren Bann.

„Ein tolles Konzert“, lobte denn auch Jerichows Bürgermeister Harald Bothe. Für die Kleinwusterwitzerinnen Silke Rossmeisel und Sabine Matthäus war der Abend „einfach nur super.“ Ein sichtlicher großer Stein war Heike Staschull und ihrem Mann Jürgen Staschull von den Herzen gefallen.

Rund zwei Jahre kontinuierliche Vorbereitung lag hinter dem Kirchenförderverein. Dann bibbern, ob die technische Bühnenausstattung der Gruppe auch wirklich in die Kirche passt. „Wir haben jedes Eckchen genutzt“, verrieten sie. Am Ende klappte alles und als der Chor „Oh happy day“ sang, war das ein Herzensausruf nicht nur der Verantwortlichen, sondern aller Anwesenden an diesem Abend .

„Mit mitreißenden Liedern für kurze Zeit dem Alltag entfliehen“, hatte Superintendentin Ute Mertens zu Beginn empfohlen. Am Ende war die Musik des Abends mehr. Sie trägt durch manch hektische Stunde der letzten Vorweihnachtswoche.