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Graffiti In Genthin spielt der Dachs Fußball

Der Genthiner Sportplatz ist um einen Farbtupfer reicher. Eines der Zuschauerhäuschen wurde mit Graffiti verziert.

Von Mike Fleske 20.07.2019, 01:01

Genthin l Bislang war das Unterstellhäuschen auf dem Genthiner Sportplatz an der Berliner Chaussee eher trist anzusehen. „Das soll nicht so bleiben“, sagten vor einiger Zeit die Mitglieder des Jugendforums Genthin, Jerichow und Elbe-Parey und schoben ein neues Graffitiprojekt an.

Anfang der Woche begann die Arbeit dem Kunstwerk. Mittlerweile gibt es bereits eine richtige Routine bei solchen Projekten, denn bereits in den vergangenen Jahren waren durch das Jugendforum Flächen an einem Altenplathower Geschäft und am Morus-Jugendhaus gestaltet worden.

Fachlich stand erneut der Brandenburger Guido Raddatz von der Firma „Colorful – Agentur für Gestaltung“ zur Seite. „Die Wand ist für eine großflächige Gestaltung optimal“, lobte Raddatz. „Wir haben uns am ersten Tag mit den Jugendlichen zusammengesetzt und die Möglichkeiten der Wandgestaltung besprochen.“

Skizzen wurden gemacht, Farben ausgewählt. „Uns lag am Herzen, dass sich die Vereine, die den Sportplatz nutzen, in den Farben wiederfinden“, erläuterte Sebastian Kroll, der das Jugendforum betreut und das Projekt mit vorangetrieben hat. Denn sowohl Borussia Genthin, wie auch Fortuna Genthin oder SV Chemie Genthin und das Bismarck Gymnasium hätten die Farbe Grün in ihren Vereinsemblemen.

Daher sollte die Farbe auch besonders dominieren. Als besonderer Gag seien dann auch zwei Tiere auf die Wand gebracht worden. „Es gibt den Jerichower Land-Kranich als freundliche Comic-Figur und einen Fußball spielenden Dachs“, berichtete Jugendforumsmitglied Mayen Miehe. Ein besonderer Hingucker sei, dass der Dachs den Ball als Punkt in den Buchstaben „i“ bei „Genthin“ spiele. „Dadurch haben wir eine besondere Dynamik erzeugt“, erklärte Guido Raddatz, der auch immer wieder die Mitglieder des Jugendforums mit entscheiden ließ.

„Ist der Strich so gut?“, fragte er in die Runde. „Jetzt wirkt es zu hell, besser wäre ein dunklerer Rand“, bekam er zur Antwort. Innerhalb von drei Tagen, entstand das Wandgemälde auf einer Fläche von zehn Meter Länge und 2,60 Meter Höhe.

„Wer genau hinschaut, sieht auch typische Gebäude Genthins, die wir in das Bild integriert haben“, macht Ines Blachney, Betreuerin des Jugendforums, aufmerksam. Das sei eine weitere Möglichkeit, sich mit dem Bild zu beschäftigen und die Wahrzeichen zu suchen, die sich ganz filigran von den großen Buchstaben abheben. „Ich finde, das Bild ist richtig gut geworden und man kann es gut von weitem sehen“, fand Joice Fischer, die eifrig mitgeholfen hatte. „Diesmal konnten wir nicht so viel machen, wie in den vergangenen Jahren“, fügte Mayen Miehe hinzu, die an allen Graffiti-Projekten des Jugendforums mitgewirkt hat.

Die Zeichnungen seien sehr speziell und nur einige Bereiche konnten die Jugendlichen selbst gestalten. Aus diesem Grund gab es ein weiteres Projekt, in dem die Jugendlichen Graffitibilder für zu Hause gestalten konnten. Guido Raddatz hatte zu Beginn in einem kleinen Workshop verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten vorgestellt, die die Jugendlichen dann nach eigenen Ideen selbst umsetzen konnten.

Die Kosten des Graffitiprojekts wurden durch den Jugendfonds im Bundesprogramm „Demokratie leben“ finanziert. „In diesem Jahr wird es kein weiteres Graffiti-Projekt mehr geben, denkbar ist aber, dass wir im kommenden Jahr auch das zweite Unterstellhäuschen gestalten, wenn es gewünscht wird“, stellt Sebastian Kroll in Aussicht.