1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Genthin
  6. >
  7. Tierisches Motiv für Bahnhofsmauer

Graffiti Tierisches Motiv für Bahnhofsmauer

Das Graffiti-Projekt der Avacon wurde Dienstag mit künstlerischem Einsatz der Brettiner Sekundarschüler abgeschlossen.

Von Kristin Schulze 21.09.2017, 11:00

Genthin l Farbe fürs Stadtbild: Die schnöde graue Mauer am Bahnhof auf Höhe des Avacon-Parkplatzes schmückt seit Dienstag ein tierisches Motiv. Die Neuntklässler der Brettiner Sekundarschule brachten das Graffiti unter Anleitung von Hanno Fennel von der Potsdamer Firma „artefx“ an. „Das ist eine super Truppe“, lobt der Künstler die 9a und 9b. „Ich gebe häufig Workshops, es ist nicht selbstverständlich, dass man sich beim ersten Mal mit der Sprühdose so gut anstellt.“

Hanno Fennel zeigt vorne, wie es geht, so entstehen Sträucher, Wiese und Himmel. Für den hinteren Teil der Mauer sind dann die Schüler zuständig. So kommen das zugfahrende Alpaka, die Passagiere in Form von Fisch und Elefant sowie die Lokomotive samt zweier Waggons auf die Fläche.

Entstanden ist das Motiv Mitte Mai bei einem Workshop auf Initiative der Avacon. „Mit dem Graffiti-Projekt verfolgen wir zwei Ziele“, sagt Kommunalreferent Klaus Schmekies. „Zum einen natürlich die Verschönerung der Mauer, zum anderen wollen wir mit jungen Leuten in Kontakt kommen, um die vielseitigen Möglichkeiten im Unternehmen aufzuzeigen.“

Das Siegermotiv haben Moritz Krause, Giovanni Kohls, Niklas Hytych und Francis Genrich entworfen. Sie setzten sich in einer Abstimmung gegen die anderen Gruppen, die einen Kobold mit Goldtöpfen und eine Landschaft aus Windrädern vorgeschlagen hatten, durch.

Verstärkt wurde jede Gruppe durch einen Auszubildenden der Avacon, im Siegerteam war das Robert Bethge. Er erklärte den Schülern, dass Ausbildungen sowohl im kaufmännischen als auch im technischen Bereich möglich sind, auch über ein duales Studium informierte er. Avacon stellt jährlich etwa 120 Auszubildende zwischen Bremen und Frankfurt ein. „Junge Leute, die hier in Genthin bleiben wollen, suchen wir besonders“, sagt Klaus Schmekies.

Bei Francis Genrich greift die Idee noch nicht so richtig. Der Schüler kann sich nach dem Einsatz an der Mauer eher eine berufliche Zukunft an der Sprühdose vorstellen. „Das hat total viel Spaß gemacht, alles wurde super erklärt, ich bin wirklich begeistert“, erzählt der Neuntklässler und erkundigt sich nach Praktikumsplätzen bei der Firma artefx.

„Da sind wir grundsätzlich aufgeschlossen“, macht Hanno Fennel Mut. Das Unternehmen ist auch verantwortlich für die meisten Motive auf den Trafohäuschen in der Region. Doch die Möglichkeiten sind vielseitig, die Mitarbeiter besprühen alles vom Hausgiebel bis zum Partykeller.

Die Schüler haben schnell die ersten Grundregeln verinnerlicht, zum Beispiel dass man immer von dunkel zu hell arbeitet. Das ist möglich, weil auch helle Farben dunkle überdecken, anders als beispielsweise beim Aquarell.

Am späten Dienstagnachmittag ist die Mauer fertig, auch die Bürgermeister von Jerichow und Genthin, Harald Bothe und Thomas Barz, sind zur Begutachtung gekommen. „Das ist wirklich sehr schön geworden“, resümiert Thomas Barz und löst zum Abschluss des Tages sein Versprechen vom Workshop im Mai ein. Eis für alle setzt so den Schlusspunkt unter einen erfolgreichen Tag.