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Gymnasium Abschied für Lehrer-Quartett in Genthin

Veränderungen im Bismarck-Gymnasium: Am letzten Schultag vor den Ferien wurden vier langjährige Lehrer in den Ruhestand verabschiedet.

Von Mike Fleske 04.07.2019, 07:00

Genthin l Ein wenig Abschiedsstimmung kam Mittwochfrüh im Bismarck-Gymnasium auf. Während die Schüler der Zeugnisausgabe und den Ferien entgegen fieberten, war es für einige Lehrer der letzte Schultag ihrer Berufslaufbahn. Im Kreise der mehr als 500 Schüler wurden die langjährigen Bismarck-Lehrer Ilona Braun, Angelika Döbberthin, Rosemarie Krusch und Klaus Krüger in den Ruhestand verabschiedet.

Mit kleinen Geschenken bedankte sich Schulleiter Volker Schütte bei den scheidenden Kollegen. „Sie hinterlassen eine Riesenlücke“, sagte er. Unter der Leitung von Musiklehrerin Anke Held und Schülerin Henrike Ritz sangen die Anwesnden das Hannes-Wader-Lied „Heute hier, morgen dort“.

Bei der Textzeile „Und es ist mir längst klar, dass nichts bleibt wie es war“, kullerten doch ein paar Tränchen. Jedoch haben die Lehrer ihre Zukunft fest im Blick. „Wir haben uns ein Wohnmobil gekauft und werden viel unterwegs sein“, kündigte Angelika Döbberthin an. So werde sie mit ihrem Mann auf Städtetour gehen. „Wir gehen gern ins Theater und werden jetzt auch Vorstellungen in Berlin und Dresden besuchen.“

Für ihr Engagement für die Kultur war Deutsch- und Musiklehrerin Angelika Döbberthin bekannt, organiserte sie doch in den vergangenen Jahren Aufführungen ihrer Klassen und zuletzt im Frühjahr einen schuleigenen Satireabend. Angelika Döbberthin war mit Unterbrechungen mehr als 30 Jahre am Gymnasium tätig. Zuletzt gehörte auch die Praktikumsbetreuung zu ihren Aufgaben.

Rosemarie Krusch war als Deutsch- und Englischlehrerin am Gymnasium tätig. „So ganz kann ich von meinem Lehrerdasein nicht lassen und werde in den Ferien eine Englisch-Fortbildung mitmachen.“ Überhaupt wolle sie sich wieder stärker ihren Hobbys widmen, die zu kurz gekommen seien.

Der Chorgesang, die Tanzgruppe und auch das Theaterspielen im Genthiner Amateurtheater stehen demnächst ganz oben auf der „To do“-Liste. Ilona Braun kam als Mathe- und Physiklehrerin 1981 an die damalige Hanno-Günter-Oberschule, dem heutigen Haus II des Gymnasiums.

„Den Abriss werde ich im Dienst nicht mehr mitbekommen“, meinte Braun mit einem Schmunzeln. Sie werde sich jetzt stärker ihren Kindern und Enkeln widmen und unterwegs sein.

Dem Reisen ist auch der langjährige Mathematik- und Chemielehrer Klaus Krüger zugetan. Er konnte mit dem erfolgreichen Abschneiden seines Schülers Sebastian Witte, dem Genthiner Chemie-Ass, einen Erfolg verbuchen. „Ich wollte ihn gern bis zum Abitur begleiten und habe das Schuljahr deshalb bis zum Ende gearbeitet“, berichtet Krüger.

Witte sei ein Talent, wie man es als Lehrer selten erlbe. Er habe Sebastian von der fünften Klasse an begleitet. „Da gab es mehrere Schüler, die sich dem Fach Chemie besonders gewidmet haben, und er ist der Erfolgreichste.“ Dennoch wolle Krüger nun vom Lehrerberuf loslassen. „Auch möchte ich endlich etwas anderes als Fachliteratur lesen und mir Bücher zulegen, mit denen ich mich einfach aus Spaß beschäftige.“

Alle vier Lehrer waren sichtlich bewegt von den Abschiedsworten der Schüler und Kollege. Auch glaubt man es sofort, wenn sie übereinstimmend sagen: „Wir waren gern Lehrer am Bismarck-Gymnasium.“ Sofort nach dem offiziellen Teil waren alle vier von Schülern umringt, die beste Wünsche auf den Weg gaben.

Selbst einige Abiturienten, die vor zehn Tagen selbst aus der Schule verabschiedet wurden, waren vor Ort. Für ihre Lehrer gibt es nun auch einen neuen Lebensabschnitt. Wobei es nicht für alle ganz vorbei ist. „Nach den Ferien kehren wir für wenige Wochen noch einmal zurück“, berichteten Rosemarie Krusch und Ilona Braun.

Dann werden sie neue Kollgen für die Fächer Englisch und Physik in den ersten Tagen nach den Sommerferien begleiten. Gute Nachrichten hatte Schulleiter Volker Schütte auch im Gepäck: „Seit dieser Woche ist Sebstian Ziem offiziel stellvertretender Schulleiter.“ Ziem ist seit drei Jahren in Genthin tätig, unterrichtet Biologie und Deutsch und war bislang Oberstufenkoordinator. Mit dem Wechsel in die neue Position bleibt der Posten des Koordinators zunächst unbesetzt.