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Gymnasium Schulleitung wehrt sich gegen Vorwürfe

Konzerte des Bismarck-Chores sind stets gut besucht. Dass Schulleiter Volker Schütte den letzten Auftritten fernblieb, sorgte für Wirbel.

Von Kristin Schulze 17.01.2017, 18:33

Genthin l In den vergangenen Wochen fanden verschiedene Konzerte am Bismarck-Gymnasium statt. Die Volksstimme erreichten dazu auch Leserbriefe. Zwei Zuschriften thematisierten, dass der Schulleiter Volker Schütte nicht an den Veranstaltungen teilnahm und äußerten ihr Bedauern über sein Fernbleiben.

Zu diesen Leserbriefen nimmt Daniela Möcker, stellvertretende Schulleiterin am Bismarck-Gymnasium, Stellung. Sie schreibt an die Redaktion: „Postfaktisch – das ist das Wort des Jahres 2016. Die Gesellschaft für deutsche Sprache reagierte mit dieser Wahl auf ein gesellschaftliches Phänomen unserer Zeit: Nicht mehr Fakten, sondern Emotionen, Behauptungen und oder sogar bewusste Falschinformationen bestimmen die öffentliche Diskussion. Postfaktisch erscheint mir zunehmend auch die Einschätzung der Schulleitungsarbeit des Bismarck- Gymnasiums Genthin. Ohne ausreichende Hintergrundinformationen eingeholt zu haben, wurde in den vergangenen Monaten in Leserbriefen der Volksstimme der Stab gebrochen über ein vermeintliches Desinteresse des Schulleiters Volker Schütte an Aktivitäten seiner Schule, und dies von Personen, die in unser Schulleben nicht oder kaum involviert sind. Ich schätze an Volker Schütte sein hohes Maß an Teamfähigkeit, seinen Einsatz für unsere Schule und bin froh über die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Als seine Stellvertreterin habe ich das getan, was man von Amts wegen von mir erwarten kann: ihn im Verhinderungsfall zu vertreten. Dies habe ich bei den Weihnachtskonzerten ebenso getan wie beim Besuch des Collegechors aus Sioux Falls. Genauso, wie ich die Idee von Pastorin Eisert, ein Chortreffen der beiden Chöre zu initiieren, gern an unsere Chorleiterin Anke Held vermittelt habe. Meinen Dank für ihr Engagement habe ich beiden persönlich ausgesprochen.“

Leserbriefe spiegeln die Meinung des Lesers, nicht zwangsläufig die der Redaktion wider. Gegen eine Veröffentlichung würde allerdings sprechen, wenn sie ehrverletzend sind oder durch sie Falschinformationen in Umlauf kämen. Beides traf auf die Leserbriefe, auf die sich die Schulleitung bezieht, nach Einschätzung der Redaktion nicht zu. Es ging um den Fakt, dass der Schulleiter Volker Schütte bei den Konzerten nicht anwesend war und es ging um das Bedauern der Leserbriefschreiber über diesen Fakt.

So schrieb die ehemalige Schülerin des Bismarck-Gymnasiums Anne Schmechtig am 12. Dezember unter dem Titel „Frohe Weihnacht im Zeichen von Martin Luther“ an die Redaktion: Am 8. Dezember 2016 fand die Premiere des Weihnachtskonzertes des Bismarck-Gymnasiums statt. Wie in jedem Jahr haben es die Schüler sowie das Team um die Chorleiterin Frau Held geschafft, das Publikum zum Staunen zu bringen... Die zur Perfektion vorgebrachten Weihnachtslieder sowie die musikalische Begleitung durch das Bismarck-Orchester und den ehemaligen Direktor Herrn Wienmeister am Klavier rührten so manchen zu Tränen. Es erfüllte mich auch in diesem Jahr wieder mit Stolz, an dieser Schule mein Abitur absolviert zu haben. Schade nur, dass sich die Schulleitung nur in Vertretung bedankte. Die wohlverdiente Anerkennung bekamen die engagierten Lehrer sowie ehrenamtlichen Helfer und die sehr begabten jungen Menschen, die so professionell und mit voller Begeisterung musizierten, dann jedoch mit eifrigem Jubel und minutenlangem Beifall vom Publikum.“

Eine ähnliche Wortmeldung gab es nach dem gemeinsamen Konzert des Bismarck-Chores mit dem amerikanischen Chor im Januar. Dazu schrieben Angela und Mario Engel aus Brettin: „Wir haben das einmalige Konzert am Sonntagabend wie viele Genthiner genossen. Auch der gemeinsame Auftritt mit dem Chor des Bismark Gymnasiums war toll. Wir haben dabei aber den Bürgermeister der Stadt Genthin und den Rektor des Bismark Gymnasiums vermisst. Wir können einfach nicht nachvollziehen, dass Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens solche Höhepunkte nicht nutzen, um Werbung für die Stadt zu machen... Was sollen unsere Gäste vom Fernbleiben halten? Ein Rektor muss sich mit seinen Schülern identifizieren und ein Bürgermeister die Stadt vertreten...“

Volker Schütte wollte sich auf Volksstimme-Nachfrage nicht äußern. Seine Stellvertreterin Daniela Möcker sagte: „Die Schulleitung ist ein Team. Aus diesem Team war zu allen Veranstaltungen jemand vor Ort.“ Genthins Bürgermeister Thomas Barz sagte auf Nachfrage: „Ich finde die Kritik nicht konstruktiv. Ich war zu dem Konzert nicht eingeladen. Wenn ich eine Einladung bekomme, bin ich auch da.“