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Gymnasium Vier Lehrer für Bismarck

Vier neue Pädagogen am Bismarck-Gymnasium.

Von Kristin Schulze 17.08.2016, 01:01

Genthin l Es ist eine junge Runde, die sich am Bismarck-Gymnasium eingefunden hat, um das Kollegium zu verstärken. Und noch eines haben Nancy Richter, Susan Buch, Janine Merten und Sebastian Ziem gemeinsam: Mit Antritt der Stellen in Genthin sind sie ihrer Heimat ein großes Stück näher gekommen, alle vier stammen mehr oder weniger aus der Region.

Das „Küken“ der Runde ist Nancy Richter. Erst 26 Jahre ist sie alt, von ihrem Lebenslauf träumt dagegen manch Mittdreißiger: Studium in Leipzig, Referendariat in Nordrhein-Westfalen und erste Anstellung in Hamburg. Ursprünglich stammt die Lehrerin für Geschichte und Religion aus Wittenberg, daher auch der Wunsch in Sachsen-Anhalt zu unterrichten.

Genauso glatt verlief der berufliche Werdegang von Janine Merten. Sie unterrichtet Englisch und Mathe. Die Mathematik ist unter Schülern bekanntlich nicht das beliebteste Fach, die jungen Lehrer nennen sie dagegen „Goldstaub“. Weil Mathelehrer in Zeiten des Lehrermangels besonders knapp sind und man mit diesem Fach bessere Chancen hat an die Wunschschule zu kommen. Für Janine Merten schließt sich in Genthin ein ganz besonderer Kreis, ist sie doch selbst hier zur Schule gegangen und hat 2007 das Abitur, damals noch aus den Händen von Gotthard Wienmeister, überreicht bekommen.  „Ein bisschen komisch war es schon, als Lehrer an die alte Schule zurückzukommen“, gibt sie zu. „Viele meiner damaligen Lehrer sind noch immer hier.

Aber ich wurde sehr herzlich aufgenommen.“ Studium und Referendariat hat Merten in Kassel absolviert, mittlerweile lebt sie mit ihrem Mann in Schlagenthin. „Für uns war immer klar, dass wir irgendwann zurückkommen. Dass es jetzt so schnell geklappt hat, freut mich sehr.“ Ebenso groß ist die Freude bei Susan Buch. Ein kurzer Einblick in den Lebenslauf der 34-Jährigen Grabowerin beeindruckt ebenfalls: Studium in Magdeburg, Referendariat am Rathenower Jahngymnasium, danach Anstellung in Weferlingen bei Helmstedt. Die dreifache Mutter kann einen Bachelorabschluss in Wirtschaft sowie ein Lehramtstudium vorweisen. Im Schulalltag erweist sie sich als „Allzweckwaffe“. Englisch, Französisch, Wirtschaft und Sozialkunde kann sie unterrichten.

Trotz Lehrermangel hat es bei Buch lange gedauert, bis es mit dem Wechsel an eine Schule im Jerichower Land geklappt hat. „Umso glücklicher bin ich, dass ich nun hier bin. Der warme Empfang von Schülern wie Lehrern tut sein übriges. Ich fühle mich hier jetzt schon sehr wohl.“ Dies bestätigt auch der einzige Mann unter den Neuen. Sebastian Ziem unterrichtet Biologie und Deutsch und ist für die Elft- und Zwölftklässler die „neue Frau Puppe“. Der 36-Jährige übernimmt die Aufgaben der ehemaligen Oberstufenkoordinatorin Irmtraud Puppe.

Er verstärkt damit die Schulleitung um Volker Schütte und Daniela Möcker. Der Vater zweier Kinder hat in Potsdam studiert und nahtlos sein Referendariat in Wolfsburg angeschlossen. Danach arbeitet er sechs Jahre in Osterburg. Auch für ihn verkürzt sich der Arbeitsweg nun beachtlich, er wohnt mit seiner Familie in Milow. Nach seinem Unterrichtsmotto gefragt, sagt er: „Wissenschaft im Kleinen will ich vermitteln, die Schüler ins Boot holen, ihnen nicht irgendwas vorgeben, sondern sie am Erkenntnisweg teilhaben lassen.“

Susan Buch ergänzt: „Praxisnahes Unterrichten ist mir wichtig. Auch wenn es abgedroschen klingt, in meinem Unterricht sollen die Schüler etwas fürs Leben lernen.“ Das hat auch für Janine Merten Priorität. „Ich möchte anwendungsorientiert unterrichten, eine Verbindung zwischen meinen Fächern herstellen.“ So können man die Schüler in Englisch Umfragen machen lassen, die man in Mathe mit Hilfe eines Säulendiagramms auswertet.

„Schülerorientiert“ unterrichten will Nadine Richter. „Den Schülern die Sachen und Methoden mit auf den Weg geben, die sie sich wünschen“, erklärt sie. Besonders in Religion und Ethik biete sich das an. „Da brauche ich nicht über Abtreibung referieren, wenn die Schüler sich viel mehr für neue Medien interessieren“, sagt sie. „Wenn wir jetzt alle unsere Vorsätze in eine Schüssel werfen, haben wir den perfekten Unterricht“, sagt Sebastian Ziem. „Das ist doch ein schöner Vorsatz für das neue Schuljahr“, ergänzt Janine Merten. Die rund 600 Schüler des Bismarck-Gymnasiums dürfte es freuen.