Bauarbeiten vor dem Abschluss

Genthin l Die Wartezeit hat hoffentlich bald ein Ende. Mit abschließenden Arbeiten soll die Fußgängerbrücke am Genthiner Bootshaus endgültig fertiggestellt werden. „Wir gehen davon aus, dass die Fußgängerbrücke im August übergeben werden kann“, teilt Rüdiger Richter, Sachbereichsleiter Brücken im Wasserstraßen-Neubauamt in Magdeburg, mit. Eine Reihe von Arbeiten müsse allerdings zuvor noch durchgeführt werden.

Dazu gehören der Geländerbau, das Anbringen der Beleuchtung, die Fertigstellung der Montage des Schwingungstilgers, der Einbau des Gussasphaltes, Nacharbeiten am Korrosionsschutz, die Herrichtung der Außenanlagen und letztlich die Brückenprüfung nach der Fertigstellung durch das Wasserstraßen-Neubauamt. Auch eine Schiene, auf der Fahrräder über die Brücke geschoben werden können, werde es geben.

Rüdiger Richter nimmt auch Stellung zu Anmerkungen aus der Bevölkerung. Einigen Passanten ist aufgefallen, dass die Brücke an einigen Stellen bereits Korrosionsschäden aufweist. „Der Korrosionsschutz wird an den mangelhaften Stellen vor Abnahme der Brücke überarbeitet. Dies ist jedoch nichts Außergewöhnliches im Brückenbau“, sagt der Sachbereichsleiter, fügt aber hinzu: „Richtig ist, dass es wohl Verzögerungen bei der Lieferung von notwendigen Bauteilen, wie zum Beispiel des Schwingungstilgers, gegeben hat. Der Schwingungstilger ist aber aufgrund der schlanken Konstruktion zur Verhinderung des Aufschwingens der Brücke zwingend erforderlich.“ Aber auch dieses Problem sei gelöst, da die Lieferung des fehlenden Bauteils zwischenzeitlich erfolgt sei. Nun muss die Montage abgeschlossen werden. „Die Verzögerungen sind im Wesentlichen den vorhandenen Lieferengpässen von einzelnen Gewerken zuzurechnen und damit nicht vom Auftraggeber zu vertreten“, meint Richter.

Im Frühjahr 2016 wurde die neue Brücke über den Elbe-Havel-Kanal eingeschoben. Seitdem hat sich an der Konstruktion wenig getan. Seit dieser Woche laufen die Abschlussarbeiten allerdings sichtbar.

Der Brückenneubau ist Teil des Verkehrsprojektes Deutsche Einheit Nr. 17, mit dem für moderne Schiffe eine durchgehende Wasserstraßenverbindung vom Rhein nach Berlin mit einer durchgehenden Durchfahrtshöhe von 5,25 Metern geschaffen wird.

Insgesamt wurden seitens des Bundes rund zwei Millionen Euro für die Brücke zur Verfügung gestellt. Mehrkosten würden, laut dem Wasserstraßen-Neubauamt, durch die zeitliche Verzögerung nicht entstehen.

Die Stadt Genthin wird nach der Freigabe Eigentümer der Brücke und ist mit der weiteren Unterhaltung betraut. Die Wegeführung wird auch nach dem Verkauf des Geländes rund um das Stadtkulturhaus so gestaltet, dass Passanten nicht auf privatem Grund landen, wenn sie die Brücke nutzen.