Immobilien Wechsel an der Spitze

Neuigkeiten von der Genthiner Wohnungsbaugesellschaft: Auf Geschäftsführerin Angelika Domsgen (67) folgt im Dezember Michael Weber (56).

Von Kristin Schulze 19.08.2017, 01:01

Genthin l Michael Weber wird neuer Geschäftsführer der SWG. Wer ist der Mann, der sich gegen rund 20 Mitbewerber um den Posten, darunter laut Volksstimme-Informationen auch einige Genthiner, durchgesetzt hat? Bis zu seinem 40. Lebensjahr lebte und arbeitete Weber im Ruhrgebiet, vor 16 Jahren dann der Wechsel in den Osten, nach Thale, wo er die Wohnungsgesellschaft leitete. „Ich bin froh und beruhigt, dass wir mit Herrn Weber einen Fachmann gefunden haben“, sagt Angelika Domsgen. Und: „Ich bin sehr zufrieden mit der Wahl des Aufsichtsrats.“ In dem Gremium sitzen sieben Stadträte und Genthins Bürgermeister Thomas Barz. Er sagt: „Ich hätte mir auch einen Lokalmatadoren gut vorstellen können. Herr Weber hat diese Bedenken aber aufgelöst, weil er seinen Wohnsitz nach Genthin verlagern wird.“

„Das war für mich keine Frage“, sagt Weber. „Wenn ich in Genthin arbeite, will ich hier auch leben.“ Noch ist er auf Wohnungssuche, Ende September sollen die Umzugswagen von Thale nach Genthin rollen. Seinen ersten Arbeitstag bei der SWG hat Weber am 1. Dezember, dann bleibt eine dreiwöchige Übergangszeit, in der Angelika Domsgen noch vor Ort ist. Und danach? „Ich bin verheiratet, habe vier Kinder und acht Enkel“, sagt Domsgen. „Es warten also schönere Aufgaben auf mich.“ Die Burgerin leitet die SWG seit Oktober 2010. Von 1991 bis 2012 stand sie an der Spitze der Burger Wohnungsbaugesellschaft. In der Wohnungswirtschaft tätig ist sie seit 1982.

Für Michael Weber ist Genthin kein völlig unbekanntes Terrain. Er kommt aus der „erweiterten Nachbarschaft“, hat Olvenstedter Wurzeln, badete als Kind oft im Barleber See. In Thale war Weber, der geschieden ist und zwei erwachsene Kinder hat, fest verankert. Neben seinem Geschäftsführerposten bei der Wohnungsgesellschaft leitete er auch die Bodethal-Tourismus GmbH. Sein Motto „Nur der Wechsel ist beständig“ führte ihn nach Genthin. „Ich fand die Ausschreibung interessant, mich hat die Aufgabe gereizt.“ Thomas Barz sagt: „Wir haben extra sehr früh ausgeschrieben, um auf alles vorbereitet zu sein.“ Doch laut Barz und Domsgen hätten sich etliche geeignete Kandidaten beworben. Acht von ihnen wurden zu Gesprächen geladen, die Wahl des Aufsichtsrats fand schließlich geheim statt. Jedes Mitglied bekam einen kleinen Zettel und schrieb den Namen seines Favoriten drauf.

Für Michael Weber hätte vor allem seine Erfahrung in der Wohnungswirtschaft gesprochen. Der zukünftige Genthiner sieht seinem beruflichen Neustart dementsprechend gelassen entgegen. „Ich muss das Rad hier nicht neu erfinden, ich treffe auf ein funktionierendes und eingespieltes Team.“ Die SWG hat sieben Mitarbeiter, einen Auszubildenden und zwei Hausmeister. „Dieser Beruf funktioniert überall gleich“, sagt Weber. „Man hat Wohnungen, die muss man vermieten.“ Außerdem sei der Immobilienbestand weiter zu entwickeln.

Ein großes Thema bei der SWG ist momentan der Abriss. Weber sagt dazu: „Das korrespondiert mit der Bevölkerungsentwicklung.“ Es mache keinen Sinn, Vorräte zu haben, die auf Dauer nicht abgefragt werden. Die Bevölkerung ginge zurück. „Rentner bekommen eben keine Kinder“.

Der Abriss an der Keplerstraße hat am 1. August begonnen, im Herbst sollen die Arbeiten fertig sein. Die Blöcke an der Einsteinstraße folgen Ende des Jahres. „Damit ist der Abriss in Genthin dann abgeschlossen“, stellt Angelika Domsgen klar. Es gebe aber noch Blöcke, bei denen man über einen Rückbau der oberen Etage nachdenke. „Barrierefreiheit ist ein großes Thema, obere Segmente lassen sich kaum noch vermieten“, so Domsgen.

„Doch das ist eine Aufgabe der Zukunft“, sagt sie mit zufriedenem Blick auf den Vertrag, den Michael Weber nun unterschrieben hat und der ihn ab 1. Dezember zum Geschäftsführer der SWG machen wird. „Ich habe eine reizvolle Aufgabe gesucht und gefunden. Ich freue mich auf das, was kommt.“