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Immobilienverkauf Möbellager vor ungewisser Zukunft

Die Burger Konsumgenossenschaft will an die Diakonie Jerichower Land die alte Kaufhalle in Altenplathow verkaufen.

Von Simone Pötschke 05.09.2018, 20:57

Genthin l Sie sei in die Jahre gekommen, die ehemalige Verkaufsstelle in der Altmärkerstraße in Altenplathow, die von der Diakonie als Soziales Möbellager genutzt wird, sagt Sabine Kose, Vorstandsvorsitzende der Konsumgenossenschaft Burg-Genthin-Zerbst e.G. Damit lässt sie deutlich durchblicken, warum das Unternehmen den Verkauf der Immobilie in Betracht zieht.

Sabine Kose bestätigt ohne Wenn und Aber auf Volksstimme-Nachfrage, dass die Genossenschaft beabsichtigt, die Immobilie zu veräußern. Seit mehr als zehn Jahren hat die Genossenschaft in der Diakonie Jerichower Land einen zuverlässigen Mieter gefunden, der die Immobilie als Soziales Möbellager nutzt. In der Diakonie sieht die Konsumgenossenschaft so auch einen potentiellen Käufer. „Wir haben der Diakonie über unsere Verkaufsabsicht informiert und ihnen das Objekt angeboten“, sagt Sabine Kose. Eine konkrete Summe sei nicht im Gespräch. Sie sei zuversichtlich, dass man sich diesbezüglich einigen werde. „Wir werden aufeinander zugehen, da bin ich ganz optimistisch“, meint die Vorstandsvorsitzende.

Etwas bedeckter zeigte sich am Mittwoch Christoph Grothe, 2. Vorstand der Diakonie Jerichower Land. Grothe bestätigte, dass die Konsumgenossenschaft die Verkaufsabsicht an die Diakonie herangetragen habe. „Wir arbeiten daran, das Angebot zu bewerten“.

Die Zukunft des Sozialen Möbellagers an diesem Standort ist aus Sicht des Mieters derzeit völlig offen. „Wir müssen uns ein genaues Bild über die Konsequenzen des Angebotes machen. Zurzeit ist alles ergebnisoffen“, tritt Grothe allen kursierenden Gerüchten entgegen.

Es mulmiger ist da Petra Schiele vom Jugendforum zumute. Ein geplantes Graffiti-Nachfolge-Projekt, für das ein weiteres Mal die Fassade des Sozialen Möbellagers genutzt werden sollte, hat das Jugendforum aufgrund des avisierten Verkaufs verschoben. „Wir haben uns nach Alternativen umgesehen“, räumt Petra Schiele als Projekt-Verantwortliche ein. Sie meldet vorsichtig Bedenken an. „Wir verwenden für das Projekt, für das wir gestandene Profis nach Genthin holen, öffentliche Gelder. Das verlangt Verantwortungsbewusstsein, da muss alles passen und berechenbar sein.“

Christoph Grothe lässt freilich keinen Zweifel daran, dass die Diakonie an dem Bestand des Sozialen Möbellagers festhalten wird. Egal, wie sich die Diakonie entscheidet.

Ein Festangestellter und weitere Mitarbeiter, die über Beschäftigungsprogramme einen Job gefunden haben, garantieren den Betrieb im Sozialen Möbellager. Für kleines Geld sind hier Einrichtungsgegenstände von Küchenmöbel, über Schrankwände bis hin zu Küchenutensilien und Nippes zu haben. Bedürftige können hier über Gutscheine, die sie über das Job-Center beziehen, eine Erstausstattung für ihre Wohnung beziehen.