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Fördermittel Neue Runde für Toleranz-Projekte

Mit dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“ können Vereine und Einzelpersonen im Jerichower Land Fördergeld bekommen.

Von Mike Fleske 04.02.2016, 10:00

Genthin/Jerichow/Parey l Im vergangenen Jahr wurde das neue Bundesprogramm zur Förderung von Toleranz und Demokratie auch in den drei Partnerkommunen gestartet. In diesem Jahr wird die Arbeit fortgeführt. „Es hat in der vergangenen Woche Gespräche mit den Bürgermeistern der drei Kommunen gegeben, in denen die Verteilung des kommunalen Eigenanteils beschlossen wurde“, erläutert Genthins Bürgermeister Thomas Barz. Zudem seien angebunden an die Stadt- und Kreisbibliothek zwei halbe Stellen geschaffen worden, deren Mitarbeiter sich um die Betreuung der Partnerschaft für Demokratie kümmern. Für Projekte, die sich gegen Extremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit richten, stehen in diesem Jahr 55.000 Euro zur Verfügung. Dazu kommt ein Eigenanteil der Kommunen von 11.000 Euro.

Im Januar hat der über die Mittelvergabe betraute Begleitauschuss die ersten Projekte auf den Weg gebracht. Darunter die Bereitstellung von Fördergeldern für den sogenannten Aktionsfonds in Höhe von 10.000 Euro. Aus dem Aktionsfonds können Projekte bis 400 Euro ohne eine Eigenbeteiligung finanziert werden. „Auch Einzelpersonen können dort Anträge einreichen“, sagt Gabriele Herrmann von der lokalen Koordinierungsstelle. Anders ist es bei Projekten, bei denen eine Förderung über 400 Euro beantragt wird. Diese Mittel aus dem sogenannten Initiativfonds sind mit einer Eigenbeteiligung in Höhe von zehn Prozent verknüpft. Auch muss hier ein Verein die Trägerschaft übernehmen. Das erste neue Projekt, dass in diesem Jahr gefördert wurde, ist die derzeit in Schlagenthin laufende Aktion „Ohne Gewalt - Wir sind dabei“ im Hort der Grundschule Schlagenthin. Eine der Initiatorinnen ist Kita-Leiterin Jeannine Weiß.

„Wir wollen unsere Schulkinder dahin sensibilisieren, dass Konflikte anders als mit körperlichen Auseinandersetzungen zu lösen sind“, erläutert sie die Grundidee. In den Winterferien gibt es Workshops, eine Theateraufführung und ein Kunstprojekt, mit dem sich die Kinder dem Thema nähern und Lösungsvorschläge bei Konflikten angeboten bekommen. Die Trägerschaft liegt beim Reit- und Fahrverein Schlagenthin. „Wir haben uns gern für die Unterstützung des Projektes einbinden lassen, da die postiven Efffekte sich hoffentlich nicht nur im Schulalltag, sondern auch im Allgemeinen wie auch im Vereinsleben auswirken werden.“ Mit rund 2.500 Euro ist das Projekt seitens des Bundesprogrammes gefördert worden. Obligatorisch war vor der Fördermittelvergabe eine Antragsstellung.

„Wir sind im Vorfeld von der lokalen Koordinierungsstelle unterstützt und beraten worden, das war für uns eine gute Hilfe“, findet Jeannine Weiß. Denn neben der Erläuterung des Projektes ist auch gefordert, bestimmte Schwerpunkte des Bundesprogrammes zu erfüllen. „Hier lohnt es sich, die Beratung in Anspruch zu nehmen“, sagt Gabriele Herrmann. „Wir können bei der Formulierung, beispielsweise der Ziele und Inhalte des Projektes, helfen.“ Derzeit werden weitere Anträge entgegengenommen. Am 23. Februar kommt der Begleitausschuss das nächste Mal zusammen, um über Projekte zu entscheiden. Angebunden an die Durchführung des Bundesprogrammes ist auch ein Jugendforum. Auch die jungen Leute wollen eigene Projekte initiieren. Dafür stehen ihnen 5.000 Euro zur Verfügung. Informationen zum Bundesprogramm „Demokratie leben!“ sowie zu den Anträgen, gibt es auf der Internetseite der Stadt Genthin: www.stadt-genthin.de