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Jubiläum  Fünf Generationen an einem Tisch

Mari Langnäse aus Genthin feierte am Dienstag ihren 100. Geburtstag .

Von Kristin Schulze 03.08.2016, 01:01

Genthin l Dichtes Gedränge herrschte gestern im kleinen Saal des Seniorenzentrums Georg Stilke. Familie, Freunde, Mitbewohner, Bürgermeister und Landratsvertretung versuchten sich den Weg zu Marie Langnäse zu bannen. Das Geburtstagskind saß umringt von Torte, Blumen und Presenten und nahm gut gelaunt die Glückwünsche zu ihrem 100. Geburtstag entgegen. „Ich wünsche ihnen immer gute Menchen um sich herum“, sagte Bernhard Braun, der als Vertretung des Landrats gekommen war und auch die Glückwünsche von Ministerpräsident Reiner Haselhoff überbrachte. „Die habe ich“, sagte die Jubilarin und schaute fröhlich in die Runde.

Ihre gute Laune scheint die Geheimwaffe zu sein, mit der sich erklären lässt, wie gesund und agil die Seniorin noch immer ist. „Lachen ist gesund“, erklärt sie. Und das, obwohl es in ihrem Leben nicht immer etwas zu Lachen gab. Geboren am 2. August 1916 - mitten in den Wirren des Ersten Weltkrieges, der Vater an der Front im Krieg gegen Russland und Frankreich, weil Kaiser Wilhelm der Zweite den Habsburgern Unterstützung zugesagt hatte. Die Mutter stand mit den Zwillingen Marie Else Auguste und Karl August Wilhelm alleine da.

Marie Langnäse berichtet trotz Weltkrieg und viel Verzicht von einer glücklichen Kindheit, die sie bei Hannover verbrachte. Später zog es die Familie nach Grieben, hier arbeitete der Vater als Schiffer. Nach Genthin führte sie ein Schicksalsschlag. Mit nur 21 Jahren verstarb ihre Schwester, sie hinterließ zwei Töchter, um die Marie Langnäse sich kümmerte. Nach Genthin führte sie ein Schicksalsschlag. Mit nur 21 Jahren verstarb ihre Schwester, sie hinterließ zwei Töchter, um die Marie Langnäse sich kümmerte.

Aus den Kindern von einst sind Frauen geworden. Hannelore Elsner und Karin Eckelmann fehlten gestern natürlich nicht an der Geburtstagstafel. „Fünf Generationen sind hier versammelt“, sagt Karin Eckelmann. Dafür, dass niemand bei so vielen Gesichtern den Überblick verliert, hat ihr Sohn Thomas Eckelmann mit seinem Geschenk gesorgt. Ein dickes Buch voll mit Familengeschichten, Fotos und Stammbäumen. „Ein schöneres Geschenk hätte man mir nicht machen können“, sagt Marie Langnäse. In Ruhe darin schmökern will sie demnächst bei einem Gläschen Eierlikör. Vorher stand allerdings noch die Geburtstagsfeier mit der ganzen Familie an.

„Für die würdevolle Ausgestaltung möchte ich mich ganz herzlich beim Team des Stilke-Hauses bedanken“, sagte Karin Eckelmann, bevor sich die Gäste die Buttercremetorte mit der Aufschrift „100“ schmecken ließen.