Erfolgreiches Projekt ist beendet

Genthin l „Sie haben eine hervorragende Arbeit gemacht und in den vergangenen Jahren ihr Profil als Team geschärft“, lobte Bürgermeister Thomas Barz bei der Übergabe der Zertifikate an die Genthin 2020-Mitglieder. Die Gruppe hatte vor einigen Wochen ihre Auflösung bekannt gegeben, nachdem sich kein Nachfolger für den Vorsitzenden Alexander Otto gefunden hatte. „Es ist zwar schade, aber ich habe durchaus Verständnis, dass niemand diese Aufgabe nebenbei machen möchte“, meinte Otto. „Die Motivation, Zeit für Organisation und Planung aufzuwenden, auch Verständnis für das Ehrenamt muss da sein.“

Seit Herbst 2016 wurde über mehrere Monate eine Nachfolgelösung gesucht. Das Team war sich darüber einig, eine Nachfolge ausschließlich intern zu besetzen. „Wir haben auch die Möglichkeit einer Doppelspitze in Erwägung gezogen, konnten aber trotz mehrfacher Konferenzen unter den elf Mitgliedern keine Kandidaten finden.“ Auch die Möglichkeit etwa über einen Werkvertrag, einem Studenten ein Honorar zukommen zu lassen, musste verworfen werden. „Wir haben bei den Gesprächen gemerkt, dass die Luft raus war“, meinte Otto ehrlich.

Auch deshalb, weil bei vielen Mitgliedern Abitur, Studium und Ausbildung mittlerweile eine größere Rolle spielen als das Engagement für das Jugendprojekt. „Es zeigt deutlich, dass Sie ihre Biografien in den vergangenen Jahren erfolgreich weitergeschrieben haben“, meinte der Bürgermeister.

Allerdings wird das mit einem Demografiepreis ausgezeichnete Projekt Genthin 2020 nicht ohne Erfolge gehen. Eine Reihe von Strukturen sind geschaffen worden. Seit 2013 hat die Projektgruppe in verschiedenen gesellschaftspolitischen Bereichen diverse Veranstaltungen zu den Themen Berufsbildung, Integration, Sport und Freizeit ins Leben gerufen. Ein Höhepunkt war die Überreichung eines Zukunftspapiers mit Ideen für eine jugendliche Gestaltung der Stadt an Ministerpräsident Reiner Haseloff im vergangenen Sommer.

„Wir möchten jetzt den Impuls für ein Nachfolgeprojekt setzen, dass von unseren Erfahrungen profitieren kann“, rief Tom Golke auf. So seien mit der Durchführung der Berufsfindungstage, von Sportveranstaltungen oder auch dem „Young Day“ durchaus Maßstäbe gesetzt worden. „Diese Ideen können andere Jugendprojekte durchaus aufgreifen und ausbauen.“

Auch habe man gezeigt, das Jugendarbeit nicht immer staatlich geregelt und finanziert werden müsse. Einige der Genthin-2020-Mitglieder arbeiten derzeit bereits im Jugendforum des Bundesprogrammes „Demokratie leben“ mit. „Wenn hier die Förderung ausläuft, sollten die Strukturen für die Partizipation junger Leute im Stadtgescheen erhalten bleiben“, findet Alexander Otto.

Bürgermeister Barz bestätigte, dass die Stadt den Berufsbildungstag erhalten wolle. „Hier werden wir nach Möglichkeiten suchen, diese Veranstaltung weiter anzubieten.“ Für ihn sei das Ende des Projektes Genthin 2020 mit der Übergabe des Zukunftspapiers eingeläutet worden. „Damit haben Sie Ihre Ziele und Ideen fixiert.“ Das Genthin-2020-Team könne an eine Lebensphase einen Haken machen. „Seien Sie zufrieden mit Ihrer Arbeit“, gab er den jungen Leuten mit auf den Weg.