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Jugendprojekt Nachwuchs und Nachfolger gesucht

Das Jugendprojekt Genthin 2020 sorgt seit 2013 für frischen Wind. Nun geht der Vorsitzende Alexander Otto auf Nachfolgersuche.

Von Kristin Schulze 08.03.2017, 04:00

Genthin l Sportevent, Zukunftspapier, Young day... Die Projekte von Genthin 2020 bereichern die Kanalstadt seit 2013. Größter Erfolg ist der Berufsbildungstag, eine Veranstaltung die Schülern Gelegenheit bietet, mit Unternehmern und potenziellen Arbeitgebern ins Gespräch zu kommen. Bereits zum vierten Mal fand er 2017 statt. Mit enormer Resonanz, die Veranstaltung ist etabliert.

Beachtlich, denn Genthin 2020 ist ein Zukunftsprojekt, in dem ausschließlich Jugendliche mitarbeiten. Diese Zielgruppe neben Schulstress, Hobbys und Partys zur vollends ehrenamtlichen Mitarbeit zu motivieren, ist kein leichtes Unterfangen.

Trotzdem haben seit der Gründung 18 Jugendliche im Projekt mitgearbeitet. „Der Vorsitzende Alexander Otto sagt: „Wir sind nicht auf eine riesige Mitgliederzahl aus, von denen der größte Teil dann passiv ist. Engagement ist für uns sehr wichtig.“

Engagieren können sich die Jugendlichen in vier Arbeitsschwerpunkten: Berufsbildung und Arbeitsmarkt, Sport und Freizeit, Integration und digitale Medien sowie Ehrenamt und Engagement vor Ort.

Dabei gebe die Arbeit bei Genthin 2020 den Jugendlichen auch etwas zurück. Erfahrungen zum Beispiel. „Wo sonst hat man die Möglichkeit, eigene Ideen für Veranstaltungen zu entwickeln und dann tatsächlich umzusetzen?“ Auch Kontakte werden geknüpft. „Die Stadt begleitet uns sehr gut“, sagt Alexander Otto. Einmal im Jahr steht ein Treffen mit dem Bürgermeister an, auch der Ministerpräsident war schon da.

Nicht zu vergessen sind auch die Kontakte zur Wirtschaft. „Die Arbeit mit den Genthiner Unternehmen klappt sehr gut, da sind wir eigentlich nur auf offene Türen gestoßen“, sagt Otto. Und führt noch einen weiteren Vorteil der Mitarbeit an: „Es gibt ein Zertifikat, das macht sich im Lebenslauf ausgezeichnet.“

Ottos eigener Lebenslauf wird in diesen Tagen um eine Station reicher. Er wartet auf die Note seiner Masterarbeit, dann hat er sein Studium (Betriebliche Berufsbildung und Management) abgeschlossen. Beruflich würde er zwar gerne in der Region bleiben, doch die Möglichkeiten seien begrenzt.

„Darum suchen wir intensiv nach einem neuen Vorsitzenden für Genthin 2020.“ Im Gespräch ist auch eine eventuelle Doppelspitze. Mitglieder sind ebenfalls begehrt. „Junge Leute, die sich bei uns engagieren wollen, sind sehr willkommen“, sagt Otto und wirbt besonders um die Sekundarschüler der Region.

Mitbringen müsse man vor allem „ein Herz für Genthin“. „Wir leben in einer schönen Stadt und sollten aufhören, sie permanent schlechtzureden“, sagt Alexander Otto und nennt mit der neuen Ortsdurchfahrt ein Beispiel. „So viele meckern über Baustellen und Behinderungen, aber man muss doch auch mal sagen, dass wir an der Berliner Chaussee eine richtig tolle Straße samt Fuß- und Radweg bekommen haben.“

 Bei aller „Empörungskultur“ müsse man auch sehen, dass die Stadt wächst. „So viele Häuser, wie gerade gebaut werden, hatten wir lange nicht. Auch wirtschaftlich hat sich einiges getan.“ Otto nennt die Stichworte Chemiepark und Breitbandausbau.

Falls sich beruflich im Jerichower Land nichts passendes findet, will er Berlin in den Blick nehmen. „Wenn das klappt, würde ich auch überlegen, wie im Studium zu pendeln und weiterhin in Genthin zu wohnen.“ Seine Ämter im Stadtrat, der Jungen Union sowie im Aufsichtsrat der SWG will er in jedem Fall weiterführen. „Auch für Genthin 2020 bin ich nicht aus der Welt. Dafür steckt zu viel Zeit und Herzblut in dem Projekt.“