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Kartoffelfest Kartoffeln statt Nudeln

In der Nudel Lounge wird die beste Kartoffelsuppe Genthins gekocht, dass entschied eine Jury beim Kartoffelsuppenwettbewerb.

Von Mike Fleske 17.09.2017, 17:17

Bürgermeister Barz machte es spannend, als er das Juryergebnis um die beste Kartoffelsuppe verkündete. „Der Sieger kommt aus einem Lokal, in dem Sie eine Kartoffelsuppe wohl eher nicht erwarten werden, kündigte er an, um dann den Bogen zur Nudel Lounge zu spannen." Willi Bernicke verwies mit seiner Suppe selbst Titelträger der Vorjahre mit deutlichem Punkteabstand auf die Plätze.

„Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich auf Platz eins lande", gestand Bernicke. Er habe, im Gegensatz zu der Suppe, mit der er im vergangenen Jahr ins Rennen gegangen war, auf Schnörkeleien verzichtet. Nicht so fleischlastig, ohne Wiener Würstchen, dafür mit Kasselerkamm, Petersilienwurzel, Suppengemüse - eben eine ganz normale Kartoffelsuppe, beschreibt Bernicke sein Erfolgsrezept.

Dass nicht irgendwelche Süppchen von der Jury bewertet werden mussten, stellte Fachmann Christian Ulrich vom Magdeburger Köcheverein klar. Er wirkte übrigens zum 20. Mal in der Kartoffelfest-Jury mit. „Es war ein sehr guter Jahrgang. Das Niveau ist gleichbleibend hoch", resümierte er die Kochkünste der Genthiner und ihrer Gäste.  Die gute alte Hausmannskost sorgte für ganz unterschiedliche Assoziationen bei den einzelnen Jurymitgliedern.

Für Robert Sietsma von „Kühne Grün erleben" war die Jury-Arbeit beispielsweise  eine kulinarische Reise in die Vergangenheit. In seiner niederländischen Heimat stehe eine Kartoffelsuppe schon seit Jahrhunderten nicht  mehr auf dem Speiseplan, berichtete er. Dennoch habe er die Kartoffelsuppen, die zu bewerten waren, als sehr lecker empfunden.

Während der Juryarbeit, erzählte er, entspann sich auf der Bühne ein Kontakt zwischen ihm und Jürgen Ehlert. „Bei der Bewertung lagen wir gar nicht so weit auseinander und bewiesen damit offensichtlich fast den gleichen Geschmack. Das war schon komisch", freute sich Robert Sietsma. Der Bundestagsabgeordnete Manfred Behrens zeigte sich begeistert: „Die ersten drei Kartoffelsuppen nehme ich doch glatt mit in das Bundestagskasino." 

Beatrix Pausch, Geschäftsführerin des  Technologie- und Gründerzentrums, befand: „Es gibt eine große Bandbreite der Geschmacksrichtungen, jede Kreation hat ihre Eigenheiten."Auch deshalb, weil die Köche der Region nicht mit Ingredienzien sparten. Von kleingeschnittenen Wiener Würstchen über ganze Bockwürste bis hin zu Kasselerstückchen und Mettklößchen reichten die Beigaben.

Die Moderation während der Verkostung übernahmen Sebastian Strebe und Bürgermeister Barz. Letzterer bewies Entertainerqualitäten, plauderte über die Kochkreationen und verriet, dass Suppe 3 - die mit den ganzen Würstchen - sein persönlicher Favorit sei. Kein Wunder, dass sich die zahlreichen Besucher im Volkspark vom Moderationsduo bestens unterhalten fühlten und auf den Geschmack gebracht wurden. Denn nach dem Wettbewerb gab es am Suppenverkaufsstand lange Schlangen.