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Kirchensanierung Neue Farbe für Engel und Altar

Von außen ist die Kleinwusterwitzer Schinkelkirche bereits seit einigen Jahren hübsch. Derzeit läuft auch die Sanierung des Innenbereiches.

Von Mike Fleske 09.11.2017, 05:00

Kleinwusterwitz l Einen ungewöhnlichen Anblick bietet derzeit die Kleinwusterwitzer Schinkelkirche. Im Innenraum sind große Gerüste aufgestellt. Überall liegen Planen und Abdeckplatten. Während einer kürzlich vorgenommenen Besichtigung stiegen Vertreter des Landesdenkmalamtes, des kirchlichen Verwaltungsamtes und der Kirchengemeinde über die Emporen auf die mit Holzplatten ausgelegten Gerüste. Direkt unter der Decke des in den 1830er Jahren errichteten Gotteshauses befanden sich die Besucher in diesem Moment.

Selten kommt man dem an die Deckenverkleidung gemalten Engel so nahe. Dieser wird in die Sanierungsarbeiten der Brandenburger Restauratorin Jutta Brumme und ihrem Team einbezogen und nach dem Wiederauftragen der Farben in neuem Glanz erscheinen. Mittlerweile wurden bereits Fehlstellen gekittet sowie Putz freigelegt. Auch haben die Rahmen der Spitzbogenfenster und die Wände im oberen Bereich neue Farbe bekommen.

„Es wird sehr grün“, stellte die Vorsitzende des Kirchenfördervereins, Heike Staschull, mit Blick auf die zartgrün schimmernden Wände fest. „Sie haben nach der Sanierung eine sehr helle Kirche“, erläuterte Jutta Brumme. Im Dezember werden die Arbeiten in jedem Fall unterbrochen und die Gerüste abgebaut. „Wir erwarten am 14. Dezember die USA Gospel Singers, und das Konzert soll in jedem Fall in der Kirche stattfinden“, sagt Heike Staschull. Interessanter Nebeneffekt für die Besucher des Konzertes: Sie können die bereits sanierten und die noch nicht gemachten Bereiche vergleichen.

„In diesem Jahr wird auch die Elektrik im oberen Bereich erneuert“, fügt Katrin Hertwig vom Gemeindekirchenrat hinzu. Ab Januar werde die Elektrik im unteren Bereich für die Bankheizung verlegt. „Die Bänke kommen dafür heraus, und die Wände im unteren Teil werden gestrichen.“ Einer der wichtigsten Punkte bei der Besichtigung war die Sanierung des Altars. In die neugotische Altarwand wurden einst Teile des Schnitzaltars aus dem 16. Jahrhundert eingefügt. Zu sehen sind die Heilige Anna und weitere Heilige.

„Vorteil bei der Sanierung des Alters ist, dass bei dem Figurenalter noch viel Originalsubstanz vorhanden ist“, befand Heidrun Krüger vom Kreiskirchenamt Magdeburg. Die Figuren seien mit sehr exakten und feinen Strichen gearbeitet worden, dies solle mit der Restaurierung wieder deutlicher hervorgehoben werden. Sie stellte auch fest, dass ein Teil der Farben durch unsachgemäße Behandlung regelrecht abgewaschen wurde.

„Das ist aber schon Anfang des 20. Jahrhunderts geschehen.“ Dass der Altar wieder hergerichtet wird, stieß auch auf die Zustimmung der Vertreter des Landesdenkmalamtes in Halle. Ebenfalls stimmte dieses der Möglichkeit einer Höhersetzung der Kanzel zu. „Auf diese Weise kommt das Altarbild wieder zur vollen Geltung.“ Bedingung für diesen Schritt sei allerdings, dass sich die Statik des Gebäudes nicht verändere. Im Frühjahr/Sommer 2018 sollen die Arbeiten dann abgeschlossen sein.