Kita Anbau ist fast fertig

Endspurt beim Anbau in der Kindertagesstätte „Wirbelwind“ Jerichow. Dieser soll künftig 15 Kinder beherbergen.

Von Thomas Skiba 18.08.2019, 04:00

Jerichow l Rund 1000 Meter Kunststoffrohre für eine Fußbodenheizung werden in den nächsten Tagen im neu errichteten Anbaus ausgelegt und getestet, bevor Dämmung und Estrich die Räume begehbar machen. „Fußbodenheizung für einen Kindergarten – was Besseres gibt es nicht“, sagt Klempner Dirk Reis. Die Kleinen laufen ja oft ohne Hausschuhe und mit dieser modernen Art der Heizung brauchen sich Eltern und Erzieher keine Gedanken um kalte Füße zu machen.

Der Anbau sei als komplette Funktionseinheit geplant und gebaut, das heißt mit Gruppenraum, Waschraum und einer Garderobe für eine Gruppe von 15 Kindern.

Fremdmittel werden keine verwendet, so Stadtbürgermeister Harald Bothe. Er betont, „dass die Kosten von rund 250.000 Euro aus dem eigenen Haushalt kommen.“ Die landeseigenen Fördermittel seien für Burg und Möser verplant, doch jahrelanges sparsames Wirtschaften führe in Jerichow dazu, das auch selbst zu stemmen.

„Der Anbau sei mehr als nötig“, sagt Kita-Chefin Elke Lehmann. Für ihre derzeit 85 Kinder habe sie schon eine Ausnahmegenehmigung erhalten. Normalerweise sei der Kindergarten für 80 Kinder ausgelegt. Doch erst mit der Ausnahmegenehmigung konnte der Anbau durchgesetzt werden, so die Kita-Leiterin.

Mittlerweile seien Kindergartenplätze rar, genauso wie Hortplätze. Auch hier arbeiten Lehmann und Bothe daran, die Betriebserlaubnis an die aktuellen Belegungszahlen anzupassen. Als Grund für den Engpass in der Versorgung mit Kindergartenplätzen erläutert Stadt-Chef Bothe, „dass junge Familien in die Region ziehen.“

So gebe es in Jerichow keine freien Bauplätze mehr und auch in den Ortsteilen sehe es ähnlich aus. In der Kita „Wirbelwind“ erziehen 18 Mitarbeiter 84 Kinder, erklärt Elke Lehmann. Besonders freue sie es, dass die Kita in das Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ aufgenommen wurde. Hier gehe es nicht um Englisch oder eine andere Fremdsprache. „In dem Programm wird die deutsche Sprache gefördert“, so Lehmann. Dazu sei eine besonders sprachlich geschulte Mitarbeiterin mit im Team, die aus dem besagten Programm bezahlt werde und Kinder wie auch Erzieher im Umgang mit der Sprache schult.

Doch haben die Erzieher nicht nur die Sprache im Blick. Auch die Natur werde weiterhin erkundet oder der Fortschritt beim Kita-Anbau kindgerecht behandelt. Hier zeigten die Bauarbeiter den kleinen „Wirbelwinden“, dass sich Naturschutz und Neubau nicht ausschließen: Damit ein Rotkehlchen-Paar in Ruhe zu Ende brüten kann, sparten die Bauarbeiter eine teil der Dämmung aus. „Die wird dann einfach später angebracht“, so Bothe.