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Kita „Eulenwäldchen“ bekommt Anbau

Die Güsener Kindertagesstätte „Eulenwäldchen“ soll einen Anbau erhalten. Der Gemeinderat beschloss eine Absichtserklärung.

Von Thomas Höfs 23.06.2016, 14:00

Güsen l Das „Eulenwäldchen“ der Johanniter Unfall-Hilfe in Güsen ist einfach zu klein. Als die Einrichtung vor einigen Jahren endlich mit Förderung den lang gewünschten und benötigten Neubau beginnen konnte, war das Problem bereits absehbar. Die Einrichtung durfte nur 60 Plätze bekommen, sagt Leiterin Uta Biedermann. Dabei zählte bei der Berechnung nicht die aktuelle Nachfrage, sondern die Landesstatistik über die zu erwartende Bevölkerungsentwicklung. Danach sollte die Bevölkerung in Güsen stark schrumpfen. Weniger Kinder seien zu erwarten, hieß es. Eigentlich sollte die Einrichtung seinerzeit noch weniger Plätze bekommen. Als die Kita dann in den Neubau zog, reichte der Platz nicht aus. „Wir haben 75 Kinder und auch für diese Kinderzahl eine Betriebserlaubnis“, sagt Uta Biedermann. Doch selbst die 75 Plätze reichen nicht aus. Sechs Familien warten noch auf einen freien Platz.

Damit ist klar, dass die Prognose zur Bevölkerungsentwicklung falsch ist. Die Zahl der Kinder steigt an und widerlegt damit die Erwartungen der Forscher.

Um die Kinder auf der Warteliste aufnehmen zu können, bräuchte die Einrichtung einen Gruppenraum. Wichtig wäre auch ein Bewegungsraum für das Haus. Wegen der vollen Belegung steht so ein Raum zurzeit nicht zur Verfügung.

Doch jetzt scheint die Lösung in Sicht. Der Gemeinderat von Elbe-Parey hat sich am Dienstagabend zu den Problemen in der Einrichtung bekannt und verspricht Abhilfe. Finanziert werden soll ein Anbau aus dem Landesprogramm Stark V. Hierbei bekommen die Kommunen Geld vom Land. Elbe-Parey erhält aus diesem Programm 690 000 Euro. Mehr als die Hälfte davon, nämlich gut 390 000 Euro soll jetzt in einen Anbau des Kindergartens investiert werden, sagte Bürgermeisterin Nicole Golz während der Sitzung des Gemeinderates. Zwar würde ein Anbau insgesamt mehr kosten, wenn sich die Gemeinde allerdings auf das Wesentliche konzentriere, müsste die Summe ausreichen, verbreitete sie Optimismus. Die konkreten Planungen für die Umsetzung des Projektes könnte die Gemeinde im kommenden Jahr anschieben. Im folgenden Jahr könnten dann die Bauarbeiter anrücken und den Anbau realisieren.

Der andere Rest der Stark V-Mittel will der Gemeinderat in den Verwaltungssitz stecken. Hier soll das Gebäude energetisch saniert werden, wurde auf der Gemeinderatssitzung bekannt. Dringend erneuert werden müssten das Dach, die Elektroanlage im Haus sowie die Heizung. Für die Umsetzung würden gut 300 000 Euro benötigt.

Über Stark V können die Kommunen Projekte vorantreiben und erhalten die Kosten dafür bis zu 100 Prozent gefördert. Bei der angespannten Finanzlage in den Kommunen kommt das Programm gut an, um lang geplante Investitionen in die Infrastruktur endlich anzuschieben und umzusetzen.