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Konflikt Gellesch will Markt schnell beenden

Neues Konfliktpotenzial beim Thema Wochenmarkt Genthin: Der Kündigungstermin sorgt für Unstimmigkeiten.

Von Kristin Schulze 01.08.2017, 11:00

Genthin l Auf dem Genthiner Marktplatz kehrt keine Ruhe ein. Nachdem Bürgermeister Thomas Barz und Marktbetreiber Bernd Gellesch vor Kurzem die einvernehmliche Kündigung verkündet hatten, rudert Gellesch nun schriftlich wieder zurück. „Laut Herrn Barz wurde mitgeteilt, dass die Stadt meinem Vorschlag zur Auflösung des Vertrags zum 31. Oktober 2017 zustimmt. Das ist ja wohl nicht ganz richtig“, schreibt er per Fax an die Stadtverwaltung und die Volksstimme-Redaktion.

Auf Nachfrage sagt er: „Ich habe nicht gekündigt.“ Auf erneute Nachfrage räumt er aber ein, ein Schreiben an den Bürgermeister geschickt zu haben, in dem er den Wunsch zum Ausdruck bringt, den Vertrag zum 31. Juli 2017 zu kündigen. Dieses Anliegen bekräftigt er in seinem Schreiben an die Stadtverwaltung erneut: „Auf einmal ist eine Auflösung doch vorzeitig möglich, warum nicht zum 31. Juli 2017“, schreibt er und versieht seine Frage mit drei Ausrufezeichen. Dann hätte die Stadt sofort absolute Handlungsfreiheit und könne den Wochenmarkt nach eigenen Vorstellungen ausrichten. „Das ist doch, was der Bürgermeister will.“

Die Vertragsmodalitäten zwischen Stadt und Gellesch sind inzwischen hinlänglich bekannt und eigentlich gar nicht so kompliziert: Der Vertrag ist einmal im Jahr kündbar. Jeweils zum 31. Juli. Gekündigt werden muss dann spätestens am 31. April. Eine ordentliche Kündigung ging weder in diesem noch in den Vorjahren bei der Stadt ein. Deshalb verlängerte sich der Vertrag jeweils um ein weiteres Jahr.

Nach mehreren öffentlichen Bekundungen von Gellesch, den Markt nicht mehr betreiben zu wollen, weil die Pacht zu hoch und der Gewinn zu niedrig sei, zeigte sich Barz gesprächsbereit für eine außerordentliche Kündigung.

Der Wunsch zum 31. Juli 2017 kündigen zu wollen, ging am 15. Juli im Rathaus ein. Peter Knobel von der Stadtverwaltung sagt: Die Stadt hat dem gegenüber die fristgemäße Kündigung des Vertrages zum 31. Juli 2018 dargestellt und eine vorzeitige Beendigung des Vertrages zum 31. Oktober 2017 vorgeschlagen.

„Das ist für uns die Frist von der wir sagen, ab da können wir den Markt eigenständig organisieren“, sagt Knobel.

Gellesch könne dem nun zustimmen oder einen neuen Vorschlag machen. „Solange es zu einem Termin zur vorzeitigen Beendigung des Vertragsverhältnisses keine Einigung zwischen den Parteien gibt, gilt der bestehende Vertrag fort“, erklärt Knobel. Dann müsste Gellesch bis Juli 2018 die Pacht von 16 500 Euro im Jahr zahlen.

Der Noch-Marktbetreiber sagt auf Volksstimme-Nachfrage: „Ich will den Markt in Genthin nicht mehr machen und möchte das Vertragsverhältnis so schnell wie möglich beenden.“

Sollte Gellesch die Kündigung zum 31. Oktober akzeptieren, würde die Stadt den Markt ab November selbst betreiben.