1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Genthin
  6. >
  7. Leerstand, Nachnutzung - alles ist offen

EIL

Krankenhaus Leerstand, Nachnutzung - alles ist offen

Das Genthiner Johanniter-Krankenhaus ist nicht mehr in Betrieb. Abgerissen werden soll das Gebäude nicht.

Von Simone Pötschke 04.01.2018, 08:00

Genthin l Es ist ruhig um das ehemalige Genthiner Krankenhaus geworden, nachdem es nach einer fast 150-jährigen traditionsreichen Geschichte Ende September, einige Monate früher als zunächst angekündigt, seine Türen für immer schloss. Laute Aufschreie scheinen verklungen, nur ein dreister Einbruchsversuch in das leerstehende Gebäude schaffte es in die Schlagzeilen.

Dem anhaltenden Gerücht, dass geplant sei, den gesamten Gebäudekomplex dem Erdboden gleich zu machen, widersprach nun erneut die Pressesprecherin des Johanniter-Krankenhauses Genthin-Stendal, Claudia Klupsch, auf Anfrage der Volksstimme. Es würden keine Abrissarbeiten durchgeführt, fasste sie sich kurz.

Es entspreche auch nicht den Tatsachen, dass das Gebäude gegenwärtig entkernt werde. „Es gibt diese Arbeiten nicht, es erfolgt lediglich eine Winterfestmachung“, sagte Claudia Klupsch.

Bereits im September kam das Gerücht auf, dass die Johanniter einen Fördermittelbescheid für den Abriss des Komplexes erhalten hätten. Krankenhaus-Geschäftsführer Franz Caesar verneinte seinerzeit bereits die Existenz eines solchen Fördermittelbescheides. Es sei alles offen und es würde Gespräche in unterschiedlichste Richtungen geben, trat er dem vermeintlichen Abriss entgegen.

Auch auf die Frage, ob Institutionen oder Unternehmen Interesse an einer Nachnutzung der Immobilie gezeigt hätten und diesbezüglich an die Johanniter herangetreten seien, übte die Pressesprecherin Zurückhaltung. „Keine Auskunft, alles befindet sich noch in der Schwebe“, lautete die Antwort kurz und knapp.

Durch die Stadt Genthin wurde unmittelbar nach der Schließung des Krankenhauses bekanntermaßen das Sudenburger Operationszentrum als möglicher potentieller Nachnutzer der Immobilie gehandelt. Die medizinische Lücke, die die Johanniter hinterlassen haben, könnte so zumindest teilweise geschlossen werden, begründete die Stadt Genthin seinerzeit ihr Engagement.

Doch einen sichtbaren Schritt nach vorn gab es bisher noch nicht. „Momentan warten wir auf das Konzept des Sudenburger Operationszentrums. Hiernach werden wir entscheiden, ob und wie wir eine Nachnutzung anstreben“, beschrieb Genthins Bürgermeister Thomas Barz (CDU) den gegenwärtigen Stadt der Stand der Dinge. Bisher ungenannt blieb ein zweiter Klinikbetreiber, der Interesse angemeldet haben soll, sich in der Region niederzulassen.

Trotz der Schließung des Genthiner Krankenhaus- standortes bleibt er allerdings im Namen unverändert erhalten. „Genthin wird mit Sicherheit in diesem Jahr aus dem Titel Johanniterkrankenhaus Genthin-Stendal gGmbH noch nicht getilgt.“ Auch hier stehen Details nach Angaben der Pressesprecherin noch nicht fest.