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Kultur Offene Schlosstür für Handwerker

Nach Jahren des Stillstandes erfolgen jetzt im Schloss Parchen Sanierungs- und Verschönerungsarbeiten.

Von Simone Pötschke 29.07.2017, 01:01

Parchen l „Es wird endlich Zeit, dass wir im Schloss notwendige Renovierungen vornehmen lassen. Einige Ecke sind mittlerweile wirklich schäbig geworden“, sagt Heiko Mahrenholz vom Förderverein Schloss Parchen, als er auf diese und jene Baustelle bei einem Rundgang durch das historische Gemäuer hinweist.

Der Eigentümer des Schlosses, Ronald de Bie, trägt den Löwenanteil der Gesamtkosten für die Sanierung, die auf einen fünfstelligen Betrag hinauslaufen. Puzzle-Aussteller Lars Schmidt aus Burg steuert wie bereits angekündigt einen dreistelligen Betrag zu.

Der Förderverein, erklärt Mahrenholz in diesem Zusammenhang, wird hingegen seine Einnahmen, die sich aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen seiner 35 Mitglieder zusammensetzen, entweder für kleinere Aufgaben des Tagesgeschäftes oder zur Finanzierung von Veranstaltungen verwenden. Die teilweise abgeschlossenen und noch bevorstehenden Renovierungs- und Sanierungsmaßnahmen erstrecken sich insbesondere auf den repräsentativen Bereich des Schlosses, der teilweise immer noch von den Spuren eines Brandes Anfang der 1990er Jahre gezeichnet war.

Die Halle im oberen Bereich ist bereits verputzt und gemalert worden. Die Säulen und die Kassettendecke werden in Kürze gereinigt und mit einer Schutzschicht versehen. Der sich der Halle anschließende Flur wartet noch auf einen Farbanstrich.

Der Eingangsbereich im Erdgeschoss, dazu gehören die repräsentative Empfangshalle und der Flur in Richtung Anbau, erhalten ebenfalls einen Farbanstrich, wobei der Flur noch mit einer seitlichen Wandtäfelung ausgestattet wird. Weil es sich bei diesen Arbeiten nicht um grobe bauliche Veränderungen handelt, brauchte die Denkmalschutzbehörden bei diesen Vorhaben nicht angehört werden.

Schon zum Tag des offenen Denkmals soll, so Heiko Mahrenholz, die Renovierung des kleinsten Raumes in der Byern-Ausstellung in der oberen Etage abgeschlossen sein.

„Wir erledigen alles Schritt für Schritt, so wie es in den Arbeitsplan der beauftragten Malerfirma passt, die zeitgleich auch größere Aufträgen erledigen muss“, sagt der Vertreter des Fördervereins.

Im Verlaufe eines kürzlichen Besuches des Schlosseigentümers, berichtet Heiko Mahrenholz, sei man sich einig geworden, dass auch dringend Arbeiten an der Außenfassade anstünden.

Trotz der Renovierung in den beiden Etagen hält der Förderverein die Schlosstüren in gewohnter Weise offen für Besucher. So wird es im Oktober eine Neuauflage von „Spuk im Schloss“ geben.

Auch der Gutsherr Rudolf Florin von Byern, dargestellt von Schauspieler Jeff Lammel aus Schönebeck, wird am 6. August in der Zeit von 14.30 bis 16 Uhr wieder im Schloss unterwegs sein. Seiner Tour schließt sich diesmal eine Likörverkostung an.

Für das nächste Jahr ist im Schloss eine Ausstellung unter dem Titel „Parchen im Wandel der Zeit“ geplant, die ehemalige Geschäfte, Bauerngehöfte und das Handwerk des Dorfes in Erinnerung bringt.

Von 1780 bis 1783 war das Parchener Schloss als Herrenhaus erbaut worden. Zwischen 1830 und 1832 wurde es von August Friedrich Stühler umgebaut, es entstand das Schloss mit seinem heutigen Grundriss. Von 1946 bis 1981 war im Schloss die Schule untergebracht.