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Marientetreffen In Nostalgie schwelgen

Zwölf ehemalige Besatzungsmitglieder der ehemaligen Schiffsbesatzung vom Minenleg- und Räumschiff „Erfurt“ trafen sich in Klietz.

Von Bettina Schütze 20.12.2019, 05:00

Güsen/Klietz l Seit drei Jahren finden die Treffen der ehemaligen Besatzungsmitglieder statt. Die Kameradschaft wurde nach der Wende gegründet. Der Güsener Klaus Klein war früher bei der Volksmarine und auf dem Minenleg- und Räumschiff (MLR) Erfurt“, Typ „Krake“. „In diesem Jahr haben wir uns in Klietz bei Rüdiger Siegmund getroffen“, so der Güsener. In Klietz wurde die Bockwindmühle besichtigt. Anschließend ging es weiter nach Schollene zur Elbe-Havel-Brauerei, wo die Brauerei besichtigt und natürlich Bier getrunken wurde. Zurück in Klietz konnten dann im „Seeblick“ wieder Erinnerungen ausgetauscht werden. Außerdem gab es für jeden eine CD mit Seemannsweihnachtsliedern.

Mit dabei war diesmal auch Lothar Schirmer, vielen aus der Mdr-Reihe „Kripo live“ bekannt. Er hatte Redakteur und Kameramann Claudius Fischer von „Kripo live“ mitgebracht. „Wir haben bei diesem Treffen Material über das MLR gesammelt. Daraus entsteht eine Dokumentation, die später im Norddeutschen Rundfunk (NDR) laufen wird“, erzählte Lothar Schirmer. Im kommenden Jahr wird es noch ein Treffen mit ehemaligen Matrosen der Volksmarine geben.

Neben zivilen Schiffen (Typ IV und Meridian II) der Deutschen Seerederei (DSR) und den Schiffen der Fischfangflotte (Seitentrawler und 17-Meter-Kutter) wurde auch ein Schiff der DDR-Seestreitkräfte nach der Stadt Erfurt benannt.

Das Minenleg- und Räumschiff „Erfurt“ hatte die Baunummer 3007 sowie die Bordnummern 228, 243, 245 und 261. Es wurde am 1. April 1958 in Dienst und am 14. Oktober 1972 außer Dienst gestellt. Gebaut wurde es in der VEB Peene-Werft in Wolgast.

Im August 1962 weilte das MLR „Erfurt“ zu einem Flottenbesuch in Leningrad. Als Flaggschiff fungierte das Küstenschutzschiff „Karl Liebknecht“. Mit dabei waren die MLR-Schiffe „Magdeburg“ und „Rostock“.

Bis 1978 erfolgte noch die Nutzung des Hulks als Wohnschiff im Stützpunkt.

Vom Projekt 15 (Typ „Krake“) wurden im Zeitraum von 1955 bis 1958 zehn Schiffe vom VEB Peene-Werft Wolgast gebaut und von den DDR-Seestreitkräften (ab 3. November 1960 Volksmarine) in Dienst gestellt: Es waren die Bau-Nummern 3001 bis 3010.

Ab dem Jahr 1960 erhielten die Schiffe Namen von den Bezirksstädten. In den 1970-er Jahren wurden die letzten „Kraken“-Exemplare außer Dienst gestellt und restlos verschrottet.