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Martinstag Laternenumzug zu Ehren des Heiligen Martin

Die evangelische und katholische Kirche gedachten mit einem Umzug durch Genthin gemeinsam dem Heiligen Martin.

Von Mike Fleske 14.11.2016, 00:01

Genthin l Angeführt von Bläsern des Genthiner Musik-Expresses zog am Martinstag ein festlicher Umzug mit rund 160 Teilnehmern durch die Straßen Genthins. Die Laternen der Kinder erleuchteten die Dunkelheit und mitten unter ihnen ritt der Heilige Martin hoch zu Ross. Begonnen hatte der Abend mit einer Andacht in der katholischen St. Marienkirche. Dort fanden sich mehr als 60 Kinder der katholischen Kita Sonnenschein ein, die einer von Pfarrer Stephan Donath gehaltenen Andacht beiwohnten. „Wir feiern den 1700. Geburtstag des heiligen Martin von Tours, dessen Namenstag wir heute begehen“, erläuterte Donath.

Natürlich wussten besonders die Kinder, was diesen Heiligen ausmachte. „Er hat seinen Mantel mit einem Armen geteilt, der nichts zum Anziehen hatte“, berichtete ein Kita-Kind. Mit dem Martinslied auf den Lippen und später auch mit einem Laternenlied nach der Melodie des Beatles-Klassikers „Yellow Submarine“, zog der Umzug später von der katholischen Kirche zur evangelischen St. Trinitatiskirche. Dort waren bereits mehrere Feuer entzündet worden, an denen sich die Teilnehmer wärmen konnten und die ebenfalls ein wenig Licht in den dunklen Novemberabend brachten.

„Licht in die Welt zu bringen, das Licht zu teilen, unser Leben ein wenig heller zu machen ist das, was wir heute symbolisch machen wollen“, erläuterte Pfarrerin Beate Eisert vor der Kirche. Auch dort wurde gesungen, kamen kleine und große Teilnehmer des Umzuges ins Gespräch, aber es gab noch etwas. Körbe mit Martinshörnchen gingen herum und die kleinen Brote wurden unter den Anwesenden aufgeteilt. Auch das war ein Symbol des Tages: Miteinander in Kontakt kommen und miteinander teilen. „Das sind Werte, die heute genau so aktuell sind, wie zu Zeiten des Heiligen St. Martin“, so Pfarrerin Eisert, die im Gespräch mit jüngeren Teilnehmern erfahren konnte, dass auch diese sich sehr stark mit der Botschaft des Tages auseinandersetzten.

„Die Kinder wissen, dass wir heute aufgerufen sind zu teilen, beispielsweise mit Flüchtlingen, aber auch mit Menschen, denen es nicht so gut geht. Die ökumenische Veranstaltung zum Martinstag ist eine lange Tradition in Genthin. Denn auch wenn die evangelische Kirche derzeit einen anderen Martin, nämlich Luther besonders im Blick hat, gilt Martin von Tours als wohl bekanntester Heiliger der katholischen und evangelischen Kirche. „Er war aber auch ein Vorbild von Martin Luther“, sagt Pfarrerin Eisert. Der Lichterbrauch am Martinstag geht auf Luther zurück. Am 10. November, dem Geburtstag Luthers, versammelten sich auf dem Erfurter Domplatz abends Kinder mit Papierlaternen, um des Reformators zu gedenken.