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Mietwohnungen Einst Kaufhalle - heute Wohnraum

Wo früher die Begegnungsstätte in der Genthiner Gröblerstraße war, sind heute Wohnungen. Diese wurden nun an Mieter übergeben.

Von Mike Fleske 17.11.2017, 00:01

Genthin l Im Gebäude der Gröblerstraße 42 A zieht wieder neues Leben ein. Seit August hat die Genthiner Wohnungsbaugenossenschaft (GWG) an den Räumen bauen lassen. Jetzt wurden die neu entstandenden Wohnungen an die Mieter übergeben. „Wir haben hier drei neue, barrierearme Wohnungen“, erläuterte GWG-Vorstand Angela Grube.

180.000 Euro seien investiert worden. Die Wohnungen mit großen Fenstern und ebenerdigem Zugang sind zwischen 40 und 50 Quadratmetern groß und haben Fußbodenheizung. Die sanitären Anlagen mit Dusche und WC sind rollstuhlgerecht. „Außerdem gibt es mit dem in die Wand eingebauten Badradio eine Neuerung, die bei unseren Umbauten Standard werden soll“, so Vorstand Wolfgang Kadura.

Zwei der Wohnungen seien bereits vermietet. Einer der ersten neuen Bewohner ist Walter Lücke. Der 98-Jährige ist vielen Genthinern als passionierter Fahrradfahrer bekannt. 40- oder 50 Kilomter seien doch kein Problem, meint er. „Ich habe zwar beim Gehen Probleme mit meiner Hüfte, aber Radfahren kann ich noch immer bestens“, bekräftigt er. Die neue Wohnung gefalle ihm gut. „Die ist für mich groß genug und ich muss keine Treppen steigen.“ Außerdem sei ein Einkaufsmarkt gleich um die Ecke. „Die Räume sind sehr hell und auch gut aufgeteilt“, meinte Lückes Tochter Hetti Nagel. „Hier könnte ich auch gut wohnen.“

Mit den GWG-Vorständen und Bauleiterin Antje Schulz wurde mit einem Glas Sekt auf den Erstbezug angestoßen. Es sei immer gut, wenn bestehende Räumlichkeiten weiter in Gebrauch sind“, meinte Angela Grube. Die Gröblerstraße 42 A sei das beste Beispiel für eine beständige Nutzung. Denn vielen Genthinern ist diese Adresse bestens bekannt. War dort doch lange Zeit eine Kaufhalle untergebracht. 2009 hatte die GWG die ehemalige Kaufhalle am Mühlengraben für 550 000 Euro zu fünf seniorengerechten Wohnungen mit angeschlossener Begegnungsstätte umgebaut.

In den Wohnungen war bereits zu diesem Zeitpunkt das barrierefreie Wohnen möglich. „Dadurch ist der jetzige Umbau eine gewisse Fortsetzung der damaligen Maßnahmen“, sagte Angela Grube während der Übergabe der neuen Wohnungen.

Zwischen 2010 und Ende 2013 mietete die Caritas den großen Raum der Begegnungsstätte. In einem kleinen Raum daneben gab es einen Friseurbetrieb. Drei Jahre lang war der große Raum Treffpunkt für Seniorinnen und Anwohnerinnen aus der unmittelbaren Umgebung. Veranstaltungen wie Gymnastikstunden, Bastel- oder Vorlesenachmittage fanden dort statt.

Nachdem die Caritas die Räume an die GWG zurückgegeben hatte, fand sich 2014 eine neue Betreiberin, die die Begegnungsstätte mit Blick auf die Kaufhallenvergangenheit des Hauses „Damals HO“ nannte. Die Räume erfreuten sich bei Vereinen großer Beliebtheit. Regelmäßige Gäste waren etwa der Frauenchor Genthin, die Selbsthilfegruppe nach Krebs oder eine Rommeégruppe des Behindertenvereins „Miteinander leben“. Neben Ausstellungen gab es auch viele private Feiern wie goldene oder diamantene Hochzeiten.

Nachdem sich die Betreiberin im vergangenen Jahr zurückzog, fand die GWG keine neuen Interessenten. „Wir hatten aber eine Nachfrage nach barrierearmen Wohnungen und haben uns daher zum Umbau entschlossen“, begründete Angela Grube. Mit den neuen Wohnungen konnte die GWG die Zahl der genossenschaftseigenen Wohnungen in der Gröblerstraße weiter steigern. Mehr als 220 Wohnungen gehören der GWG.