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Modellautos Garage für 3000 Autos gesucht

Mehr als 3200 Modellautos der früheren Genthinern Verena-Ramona Volk könnten bald im Schwarzwald zu sehen sein.

Von Mike Fleske 20.06.2018, 11:30

Genthin/Schramberg l „Die Sammlung ist zu umfangreich und zu schade, um sie dauerhaft verschlossen einzulagern“, sagt Ramona-Verena Volk. Seit ihrer Kindheit hat sie Wiking-Modellautos gesammelt und dabei die beachtliche Zahl von 3243 Fahrzeugen zusammengetragen. „Das sind Modelle aus mehr als acht Jahrzehnten“, sagt die frühere Wahl-Genthinerin, die heute in Stendal lebt.

Allerdings habe sie nicht mehr die Möglichkeit, die Sammlung selbst zu lagern und aufzubewahren. „Daher möchte ich mich von den Modellen trennen.“ Der Wunsch der 62-Jährigen ist es, die Fahrzeuge der Öffentlichkeit zu präsentieren. Aus diesem Grund sei sie an ihre Geburtsstadt Schramberg im Schwarzwald (Baden-Württemberg) herangetreten, um die Sammlung an die Stadt zu verschenken.

„Erste Signale waren positiv“, sagt Volk, die ihre Fahrzeuge in der Stadt gut aufgehoben hofft. „Es gibt ein Auto- und Uhrenmuseum, zu dem die Sammlung im Hinblick auf Autogeschichte und Feinmechanik gut passen würde.“ In Schramberg ist man im Moment noch etwas zurückhaltend. „Der Prozess der Schenkung der Wiking-Modellautosammlung zwischen Verena-Ramona Volk und der Großen Kreisstadt Schramberg ist derzeit noch am Laufen, also die Schenkung noch nicht vollzogen“, teilt Pressesprecherin Susanne Gorgs-Mager auf Volksstimme-Anfrage mit. Mehr wolle man noch nicht sagen. Der Kontakt sei aber durchaus vorhanden.

Dass man sich im Schwarzwald zurückhält, hat möglicherweise auch damit zu tun, dass Volks erster Anlauf die Sammlung abzugeben gescheitert war. 2014 gab es eine vielbeachtete Ausstellung im Genthiner Museum, die in drei Monaten von rund 800 Besuchern angesehen wurde. Privatleute spendeten weitere Modelle. Nach dem Ende der Schau übergab Ramona Volk die Sammlung der Stadt Genthin.

Zwar wurden die Kisten mit den Modellfahrzeugen danach im Rathaus eingelagert, aber eine vorbereitete Schenkungsurkunde nicht unterzeichnet. Auch weil Volk darin zur Auflage machte, die Fahrzeuge dauerhaft der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, worauf sich die Stadt nicht einlassen konnte. Beide Seiten einigten sich, dass die Sammlung von Zeit zu Zeit in Teilen gezeigt wird. Doch die Zusammenarbeit gestaltete sich schwierig.

Diskussionen gab es um mögliche Ausstellungsorte, die die Stadt anbot und die für die Sammlerin nicht diskutabel waren. Auch gab es Streit über die Kosten um Vitrinen, in denen, auch das eine Auflage, die Autos gesichert gezeigt werden könnten. Kosten von 40.000 Euro nannte der damalige Bürgermeister Thomas Barz, Ramona Volk sprach von einem vierstelligen Betrag für die Anschaffung.

Abseits dieser Querelen sah Volk ein nur geringes Interesse der Stadt an einer Präsentation der Autos und initiierte Ende 2016 eigenständig eine Ausstellung im Kloster Jerichow. Nachdem es dort einen Führungswechsel gab, wurde die Schau vorzeitig beendet. Volk übernahm die Modelle wieder in ihre Verantwortung. In den kommenden Tagen wird sie mit der Stadt Schramberg über das weitere Vorgehen.