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Motorsport Rasentraktoren im Duell am Berg

Lärm, Staub und Schweiß, waren auf dem Rodelberg angesagt. Zum 19. Mal stieg das Genthiner Rasentraktorrennen.

Von Thomas Skiba 05.08.2018, 23:01

Genthin l Auf dem Rodelberg in Genthin traten 37 Starter aus vier Bundesländern gegeneinander an. Matsch, Staub, schwüle Luft und eine stechende Sonne - die Piste forderte ihren Tribut an Schweiß und Kraft.

Nicht ohne Grund gilt das Genthiner Rasentraktorrennen als das Härteste in der wachsenden Szene. Mit solchem Traktor ist auf dem heimischen Rasen kein Staat zu machen: er mäht nicht das Gras - kann es aber auf gerader Strecke auf Geschwindigkeiten bis zu 100 Stundenkilometer bringen. „Rasentraktorrennen sind die Formel 1 des kleinen Mannes, aber genauso fordernd“, sagt Kai Pape aus Peine.

Am Genthiner Rodelberg braucht es vor allem drei Eigenschaften: Leidensfähigkeit, Fitness und fester Wille zum Siegen! Die viele engen Kurven, mit der Zeit ausgefahrene Steigungen und ein durch den Regen schlammiger, rutschiger, später staubiger Boden mutete den Fahrern viel zu. In vier Klassen, offen; Standard; 13 PS und der Frauen-Klasse, ging es um alles. Und so war es nicht schwer den besonderen Genthiner Nimbus der verzwickten Streckenführung aufrechtzuerhalten.

Auf so mancher Motorhaube zieren Plaketten die Anzahl der in Genthin gefahrenen Rennen: „Das ist wie ein Ritterschlag“, sagt stolz Renè Mücke aus Burgwedel. Vor dem Start stellt DJ „Dieter“ Kreitling alle Fahrer vor. So auch Lina Bonczak. Die Hallenserin feierte den Abend zuvor im Fahrer-Lager ihren Geburtstag: „Das hier zu erleben, ist für mich etwas ganz Besonderes.“

Gastgeber Rainer von Ende hatte auch wirklich an alles gedacht. Die Strecke war ab-trassiert und mit großen gelben Strohballen gekennzeichnet, Brause, Bier, Bouletten und Würste. Auch gegen Hunger und Durst war vorgesorgt.

Und die Stimmung war ausgezeichnet. Laute Maschinen, Stimmengewirr, knallbunte Schutzkleidung, knappe Kommandos, rockige Musik. All das gab der Veranstaltung ein ganz besonderes Flair. Von Ende und sein Team organisierten diesen sportlichen Wettkampf reibungslos. Andy Karstedt kümmerte sich um den Ablauf. Jugendliche des Thomas-Morus-Hauses behielten die Strecke im Auge. DJ Dieter Kreitling überblickte von seinem Disko-Wagen aus das Geschehen und- moderiert das Ganze mit Witz und Kenntnis.

Auch immer mehr Frauen entdecken die Rasentraktoren für sich. In Genthin gingen gleich drei Damen an den Start. Das zweite Mal dabei: die 14-jährige Amy Weber. Sie fuhr für das Team „DW-Racing“ den in der 13 PS-Klasse.

Punkt 13.30 Uhr starteten die Rasentraktoren mit laut knatternden Motoren. Insgesamt galt es, 15 Minuten am Stück, dreimal hintereinander, durch das hüglige Gelände des Rodelberges zu fahren. „Der sportliche Wettkampf ist das eine“, meinte Rainer von Ende. Doch es beinhaltet so viel mehr: Es geht um gute Laune, um Gemeinschaft, um Spaß. „Wir möchten, dass Genthin lebenswert bleibt.“

Dazu gehören auch Veranstaltungen wie diese. In der Zillestube kam es noch zum feierlichen Ausklang dieser gelungenen Veranstaltung. Mit Schwein am Spieß und kaltem Bier wurde so manche Geschichte über Motoren, Rennen und Rasen zum Besten gegeben. „Wir machen das auch nächstes Jahr wieder“, zog Rainer von Ende sein Resümee.