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Natur Kinder erfolgreich bei Waldjugendspielen

97 Kinder der Genthiner Grundschule Diesterweg zeigten ihr Wissen. Zehn Stationen galt es zu absolvieren.

Von Susanne Christmann 10.10.2020, 08:00

Genthin l Als Karen Zitterbart von der Grundschule Diesterweg die zehn Gruppen zu je fünf Kindern mit den Namen „Waldkäuze“, „Keiler“, „Wölfe“, „Waldameisen“, „Spechte“, „Schmetterlinge“, „Rehe“, „Waschbären“ und „Eichelhäher“ an den Startpunkt des Zehn-Stationen-Parcours der diesjährigen Waldjugendspiele zusammenruft, hat die erste Hälfte der insgesamt 97 Grundschülerinnen und -schüler die zehn Stationen bereits absolviert.

Punkt 8 Uhr hatten sie nach der Begrüßung durch Forstamtsleiter Peter Sültmann im Wald an der Rathenower Heerstraße in Altenplathow beim Klafter-Weitwurf, Zielwerfen mit Kienäpfeln, Bogenschießen oder dem Bestimmen von Nistkästen (Welche fliegenden Tiere nisten in welcher Form der Kästen?) ihr Wissen und Können rund um den Wald unter Beweis gestellt.

Einen furiosen Start legten bei der zweiten Hälfte dann Johannes, Elli, Paul, Anique und Leni von der Fünfer-Gruppe der „Waldkäuze“ hin. An der Station „Fliegendes“ beantworteten sie zunächst die Fragen von Steffen Lieder, Revierleiter Havemark beim Betreuungsforstamt Elb-Havel-Winkel, nach den fliegenden Tieren im Wald fast alle wie aus der Pistole geschossen richtig.

Dann räumten sie bei der Zuordnung der Tierarten im Wald, die fliegen können, zu der jeweiligen Nistkastenform die volle Punktzahl ab. Selbst beim Rotschwänzchen, das einen Nistkasten in Form einer Halb-Höhle bevorzugt, weil es herausgucken können will, lagen die Kinder richtig. Welcher Erwachsene – sofern er nicht Jäger ist oder auf andere Weise mit dem Wald zu tun hat, weiß das schon?

„Ich bin beeindruckt“, sagt Steffen Lieder, der sich nicht zum ersten Mal die Organisation der Wettkampf-Stationen für die Waldjugendspiele, die die Kinder der Diesterweg-Grundschule alle zwei Jahre absolvieren, auf die Fahnen geschrieben hat. „Die Kinder sind top vorbereitet auf den heutigen Tag.“

Derweil versucht sich eine nächste Gruppe am sogenannten Klafter-Weitwerfen. Ein Klafter ist laut dem Internetlexikon Wikipedia ein historisches Längen-, Raum- und Flächenmaß. Es ist noch vielerorts als Raummaß für Brennholz im süddeutschen und deutschsprachigen Alpenraum in ländlichen Gebieten und in der Forstwirtschaft verbreitet.

Als Längenmaß geht das Klafter auf die Spanne zwischen den ausgestreckten Armen eines erwachsenen Mannes zurück und wurde traditionell mit sechs Fuß definiert, entsprach also etwa einer Länge von 1,80 Metern. So lang waren die Holzstammstücken, mit denen die Diesterweg-Kinder bei den Waldjugendspielen werfen mussten, natürlich nicht.

Dieter Stellmacher, Revierförster im Betreuungsforstamt Nedlitz, der diese Station betreute, hatte auf die kleineren Stammstücke „Kind“ eingeritzt und auf die größeren und schwereren „Mutter“ oder „Vater“. Denn die zur Betreuung der Kinder mitgekommenen Eltern durften natürlich auch einmal das Klafter-Weitwerfen ausprobieren. Außerhalb der offiziellen Wettkampf-Wertung der Kinder, versteht sich.

„Ohne die zwanzig Mütter und Väter“, so betont Karen Zitterbart, „die heute zur Betreuung der Kindergruppen mitgekommen sind, hätten wir die Waldjugendspiele gar nicht in der Form stemmen können, zumal unter den Hygiene-Bedingungen, die die Corona-Pandemie uns bei der Veranstaltung solcher Wettkämpfe auferlegt hat.“

Nach dem Absolvieren des knapp zwei Kilometer langen Rundkurses anhand eines Laufzettels mit den zehn Stationen, was etwa zwei Stunden in Anspruch nahm, hatten sich alle eine Stärkung verdient. Die QSG sorgte für Würstchen und Tee.

Die Auswertung der vielen Laufzettel der Diesterweg-Grundschüler wird noch ein wenig Zeit in Anspruch nehmen, blickt Steffen Lieder voraus. In einem würdigen Rahmen werden, wenn alle Punktzahlen ausgerechnet sind, in der Grundschule die Siegergruppen geehrt.