1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Genthin
  6. >
  7. Viele Ideen für die „Perle“

Neubau Viele Ideen für die „Perle“

Genthin soll an der Jahnstraße ein Kulturzentrum bekommen. Die Bedürfnisse der Nutzer werden in der Ideenwerkstatt geklärt.

Von Kristin Schulze 16.07.2017, 01:01

Genthin l Um das Gebäude, das an der Jahnhalle entstehen soll, ging es am Dienstag im Rathaus. Kulturschaffende, Vereinsmitglieder und Bürger hatten sich hier eingefunden, um an der dritten Ideenwerkstatt zur „Perle“, so der Arbeitstitel, teilzunehmen.

Hintergrund: Die QSG mbh hat das Gelände im Genthiner Gewerbegebiet samt Stadtkulturhaus verkauft, nur noch bis 2021 werden dort Veranstaltungen stattfinden können. Eine Alternative muss her. Der Plan: Ein Veranstaltungs- zentrum an der Jahnstraße, das gleichzeitig als Mensa für die Grundschule Mitte sowie das Bismarck-Gymnasium dient (Volksstimme berichtete).

Während der Ideenwerkstatt, vier Termine hat die Stadtverwaltung dafür einberufen, haben potenzielle Nutzer die Gelegenheit deutlich zu machen, welche Ansprüche sie an so ein Gebäude haben.

Intensiv genutzt wurde diese Möglichkeit von den Genthiner Vereinen. Angela Engel vom Carnevalsclub Waschmittelwerk (CCW) übergab im Namen von CCW, Genthiner Carnevalsclub, Amateurtheater, Musikexpress, Blasorchester und Handwerker- männerchor ein Papier mit Plänen, Vorstellungen und Empfehlungen der Vereine. „Genthin braucht ein Gebäude, das dem gegenwärtigen Stadtkulturhaus ebenbürtig ist“, so Engel. „Ein Haus für alle Bürger.“

Die Karnevalsvereine zeigen gegenwärtig ihre Faschingsvorstellungen im Stadtkulturhaus, das Amateurtheater präsentiert dort das beliebte Weihnachtsmärchen.

Angela Engel zeigte auf, welche Einzelheiten bedacht werden sollten: Elektrische Ausstattung, Saal- und Bühnenbeleuchtung, Tontechnik. Auch Lagermöglichkeiten, zum Beispiel für Requisiten, wären wichtig. Alle Vereine, die momentan das Stadtkulturhaus nutzen, hätten dort jetzt etwa 230 Quadratmeter Lagerraum zur Verfügung.

Engel übergab Fachbereichsleiterin Alexandra Adel, die die Ideenwerkstatt für die Stadtverwaltung moderiert, einen dicken Hefter mit Skizzen, Erläuterungen und Bestuhlungsplänen.

Adel sagte, dass das in die Beschlussvorlage für den Stadtrat einfließen wird. Reimar Porrini, Vorsitzender der Genthiner Kleingärtner, regte an, dass auch ein kleinerer Raum in das Gebäude integriert werden sollte. „Für um die 25 Leute, wenn ein Verein kleinere Beratungen durchführen möchte.“

Außerdem wurde die Frage in den Raum gestellt, warum es ein Neubau sein müsse. Als Alternativen wurden Gebäude wie das Finanzamt oder der alte Toom-Baumarkt vorgeschlagen. Alexandra Adel erklärte, dass man das geprüft habe. „Die Stadt Genthin verfügt über kein Gebäude, das die Ansprüche an ein Kulturhaus erfüllt.“ So müsse der Toom-Baumarkt erst gekauft und dann umfänglich saniert werden. „Dort hat man viele Säulen“, präzisierte Adel. Das sei für einen Baumarkt praktisch, für Kulturveranstaltungen dagegen nicht. Vorteil eines Neubaues sei es eben auch, dass man die in der Ideenwerkstatt zusammengetragenen Bedürfnisse berücksichtigen könne.

Nicht viel abgewinnen kann der Idee von der „Perle“ Gerda Zinke. Zu klein, zu wenig repräsentativ und auf einen Hinterhof verbannt, kritisierte die Genthinerin. Alexandra Adel erläuterte geduldig, dass von einem Hinterhof nicht die Rede sein könne, da die Jahnstraße sich mitten im Stadtzentrum befindet.

Zinke brachte erneut den Volksgarten ins Gespräch. Auch das Krankenhaus, aus dem sich die Johanniter zurückziehen, könnte sie sich gut als Kulturzentrum vorstellen. Alexandra Adel erklärte, dass weder Volksgarten noch Krankenhaus städtischer Grund seien. Außerdem sei nicht klar, ob die Besitzer überhaupt verkaufen wollen.

Die „Perle“ soll auf dem Schulhof der Grundschule Mitte entstehen. „Dieser kommt keinesfalls weg, er wird umverlagert“, stellte Adel klar. „Die Kinder werden in Aktivität und Nutzungsverhalten nicht eingeschränkt. Prüfen wolle man die Idee von Anwohnern, aus dem Bereich von der Jahnhalle bis zur Kreuzung eine Spielstraße zu machen.