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Notar Neues Gesicht in der Sprechstunde

Ab dem kommenden Jahr wird die Havelberger Notarin Susanne Swiderski die wöchentliche Sprechstunde in Genthin übernehmen.

Von Mike Fleske 21.12.2017, 06:00

Genthin l Wechsel bei der Notarsprechstunde in Genthin. Ab dem kommenden Jahr, wird die Havelberger Notarin Susanne Swiderski immer mittwochs im Beratungsraum des Rathauses zu finden sein. Zoch möchte sich wieder stärker auf seine Arbeit in Burg konzentrieren. „Ich bin gut mit den Genthinern ausgekommen“, sagt der 55-Jährige.

Der Umgang miteinander sei stets sehr höflich und zuvorkommend gewesen. Wenngleich Zoch auch einräumt, dass das Beratungsaufkommen nicht so hoch sei, wie anfangs erwartet. Dennoch habe sich der Tag bewährt.

Seine Nachfolgerin Susanne Swiderski hat in Halle Jura studiert, ihre Referendariatszeit in Sachsen-Anhalt absolviert und ist seit 2001 als Notarin in Havelberg tätig. „Ich bin mit der Region verbunden und kenne auch Genthin“, sagt die 45-Jährige. Die Notarkammer habe ihrem Dienst zugestimmt und auch ihre Kollegen in Havelberg unterstützen sie im Hinblick auf den Beratungstag in der Kanalstadt. Hier möchte sie das Angebot etwas ausweiten.

 Von der bisher zweistündigen Dauer solle es auf sechs Stunden gehen. „Vielleicht gibt das mehr Menschen die Möglichkeit, die Beratung wahrzunehmen“, hofft sie. „Wir sind dankbar, dass es mit der Beratung weitergeht“, sagt Bürgermeister Thomas Barz.

Er hatte sich im Sommer 2015, mit Rückenwind aus dem Stadtrat, für die Fortführung der Notarstelle in Genthin stark gemacht, an das Ministerium für Justiz und Gleichstellung in Magdeburg gewandt, nachdem deutlich wurde, dass es keinen Ersatz für das altersbedingte Ausscheiden des bis dahin in Genthin tätigen Notars Meinhard Kolczinski geben würde.

Das Ministerium begründete die Entscheidung, die feste Notarstelle zu streichen damit, dass das Urkundenaufkommen in der Kanalstadt rückläufig wäre und es im Notarwesen aufgrund der dreijährigen Ausbildung personelle Engpässe gebe. Das Engagement der Stadt, die Notarstelle über den 31. Dezember 2015 hinweg zu erhalten, war an eben diesen Gründen gescheitert.

Der Kompromiss war seinerzeit die als „schlanke Lösung“ bezeichnete wöchentliche Sprechstunde, mit der besonders ältere und in ihrer Mobilität eingeschränkte Genthiner die Möglichkeit bekommen sollten, einen persönlichen Ansprechpartner im Rathaus anzutreffen.

Dabei war es durchaus so, dass in Genthin Beurkundungen vorgenommen wurden, wobei der Schwerpunkt in den Sprechstunden bei den so genannten Alltagskleinigkeiten lag. Offizielle notarielle Vorgänge konnten und können aus technischen Gründen hingegen nur in der Geschäftsstelle abgewickelt werden.

Dass es wieder ein festes Notariat in Genthin geben kann, ist nach derzeitigem Stand nicht zu erwarten. Denn die Schließung des Genthiner Notariats, einem so genannten Flächennotariat mit dem Einzugsgebiet des Altkreises Genthin, aber auch des angrenzenden Havellandes war abzusehen.

Etwa anhand des Bevölkerungsschlüssels, den das Ministerium für Justiz und Gleichstellung vorgibt. Demnach ist ein Notariat für 50 000 Einwohner zuständig. Bei 90 000 im Jerichower Land lebenden Einwohnern bedeutet dies zwei Notariate, die es gegenwärtig in Burg gibt. Susanne Swiderski wird ihren ersten Sprechtag am Mittwoch, 10. Januar, in der Zeit von 9.30 bis 15.30 Uhr durchführen.