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Ortschaftsrat Lastwagen bereiten Sorge

Ihren Unmut über massive Lkw-Fahrten äußerten Anwohner in der jüngsten Sitzung des Parchener Ortschaftsrates.

Von Mike Fleske 30.03.2019, 10:40

Parchen l „Alle 15 Minuten sind Lastwagen durch die Mühlenstraße in Richtung der alten Deponie unterwegs“, beklagten sich Einwohner in der jüngsten Sitzung des Parchener Ortschaftsrates. Das sei nicht nur gefährlich für die Anwohner, sondern auch gar nicht zulässig, schließlich handele es sich um 40-Tonner, die dort nicht fahren dürften.

Ob dies tatsächlich so sei, konnten weder die Vertreter der Genthiner Stadtverwaltung, noch Ortsbürgermeister Hubert Schwandt (FFW Parchen) unmittelbar erklären. „Wir geben den Sachverhalt weiter an das Ordnungsamt und lassen die Verkehrslage prüfen“, schlug er vor.

Das ist umgehend passiert. Ein Verbotsschild für die Einfahrt der Lastwagen gebe es an der Mühlenstraße zwar nicht, aber: „Der Unternehmer ist darauf hingewiesen worden, eine Straße am Ortseingang zu nutzen und wird dies auch tun.“ Ähnlich sind die Lastwagen auch in der Vergangenheit gefahren.

Der Schwerlastverkehr entlang der B1 durch den Ort sei ein zunehmendes Problem, machte auch Ortschaftsrat Herrmann Meyer (CDU) deutlich. Es sei lebensgefährlich, als Anwohner die Straße zu reinigen. Diese Gefahr sieht auch die Stadtverwaltung. „Nach gängiger Rechtsprechung ist eine Übertragung der Reinigungspflicht auf Anlieger von Grundstücken an stark befahrenen Straßen nicht zulässig, wenn durch das Verkehrsaufkommen eine Gefahr für Leib und Leben bei der Reinigung der Fahrbahn besteht“, erläuterte Dagmar Turian vom Fachbereich Bau- und Stadtentwicklung im Ortschaftsrat.

Aus diesem Grund reinige ab sofort die stadteigene Kehrmaschine einmal im Monat die Ortsdurchfahrt auf der B1 in Parchen. „Derzeit ist diese Kehrung ein Probelauf, um im Sommer eine Satzungsänderung im Stadtrat vorlegen zu können.“ Werde diese beschlossen, wird die Kehrung in den Ortschaften dauerhaft festgeschrieben.

Auch die Kosten werden dann festgelegt. „Wir werden doch noch mehr Lastwagen im Ort haben, sollte der Kiesabbau erfolgen“, sind sich die Parchener sicher. Die Furcht ist nicht unbegründet. Während einer Bürgerversammlung im vergangenen Jahr rechneten Vertreter der Starkenberger Baustoffwerke, die den Kiesabbau betreiben wollen, mit einem täglichen Aufkommen von 50 bis 100 Lkw, drei bis fünf Jahre nach Beginn des Aufschlusses des Kiesgebietes.

Ob es dazu kommt, steht derzeit noch nicht fest, da noch die gesetzlich vorgeschriebene Grundwasserüberprüfung (Monitoring) läuft. Diese muss über ein ganzes Jahr erfolgen. „Ergebnisse gibt es nicht vor dem Monat August 2019“, bestätigt Ralf Müller, Leiter Rohstoffsicherung bei der Firma Starkenberger auf Volksstimme-Nachfrage. Alle weiteren Entscheidungen seiner Firma über einen möglichen Kies- abbau oder einen Verzicht, hängen von diesen Ergebnissen ab.