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Patenschaft Gesucht: Spritziger Flyer-Spruch

Das Projekt Familienpatenschaft, eine Aktion der Genthiner Stadtsenioren und des DRK-Regionalverbandes, soll bald starten.

Von Simone Pötschke 15.02.2017, 00:01

Genthin l Wiederholt beschäftigten sich die Genthiner Stadtsenioren mit dem Vorhaben, Familienpatenschaften zu entwickeln. So auch am Montag. Inhalt der Familienpatenschaften soll es sein, dass Senioren junge Familien im Alltag unterstützen. Dabei würden sich beispielsweise Leihomas oder Opas ehrenamtlich um Patenenkel kümmern. Denkbar sei auch, dass die Senioren den Familien bei der Hausaufgabenhilfe, beim Babysitting bis hin zu gemeinsamen Ausflügen zur Seite stehen. Umgekehrt könnten die Familienangehörigen die Senioren beim Einkaufen, der Garten- oder bei der Haushaltspflege unterstützen.

Soweit die Theorie. Der Anfang des Projektes gestaltet sich jedoch zähflüssig. Andy Martius, Vorstand des DRK-Regionalverbandes Magdeburg-Jerichower Land, war deshalb zu der Beratung der Stadtsenioren geladen, um mit seinen erklärenden Ausführungen den Familienpatenschaften noch einmal Schwung zu verleihen. Er informierte, dass es inzwischen eine konkrete Anforderung durch eine Mutter gegeben hätte, alle anderen Anfragen wären mehr oder weniger „im Sande verlaufen“.

Der Vorstand sagte, dass man in der gegenwärtigen Phase des Projektes noch keine große Nachfrage erwarten könne. Deshalb warb er für informative Flyer, die in Horten und Kitas ausgelegt werden könnten. Für diese Flyer, räumte Martius ein, fehle allerdings ein „knackiges Arbeitsthema“, das sowohl junge als auch ältere Leute anspreche. „Uns fehlt einfach der spritzige Spruch“, legte Martius dar. Vorschläge, unterstrich er, seien deshalb willkommen.

Breiten Raum in der Diskussion unter den Stadtsenioren nahm die Frage ein, wie eine Familienpatenschaft ausgestaltet und gelebt werden könnte. Grundsätzlich, hieß es, seien sowohl die Stadtsenioren als auch das DRK allein Mittler dieser Familienpatenschaften und kämen für keinerlei Versicherungsverpflichtungen auf. Andy Martius machte mehrfach deutlich, dass es allein an den handelnden Personen liege, ob es eine Fortsetzung der Familienpatenschaft gebe. Jeder müsse sehen, „ob es passe oder nicht“. Familienpatenschaften müssten sich entwickeln.

Alexandra Adel, Fachgebietsleiterin Verwaltung, Bürgerservice, die in Vertretung des Bürgermeisters an der Beratung teilnahm, appellierte an die Senioren, an das Wort Familienpatenschaften zunächst nicht allzu hohe Erwartungen zu knüpfen. „Wenn ich aus meinen Erfahrungen als junge Mutter spreche, dann wäre mir schon viel damit geholfen, wenn jemand für zwei Stunden auf meine Kinder aufpasst, während ich putzen und kochen muss“, warf sie in die Debatte ein.

Heinz Köppe von den Stadtsenioren plädierte die Zeit bis zur nächsten Beratung als eine Art Bedenkzeit zu nutzen. „Wir müssen uns darüber im Klaren sein, was hinter einer Familienpatenschaft steckt und was wir uns persönlich leisten können.“ Senioren, die eine Bereitschaft für eine solche Partnerschaft erklärt haben, gibt es bisher noch nicht. Zustimmung gab es seitens der Stadtseniorenvertretung, eine Patenschaft mit einer Kita zu entwickeln. Sie könnte gelebt werden mit der Teilnahme an Projekttagen oder der Gestaltung eines Vorlesenachmittages.