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Reparatur Bald auf der Höhe der Zeit

An der Persiluhr tut sich was. Mitarbeiter einer Parchener Firma haben mit der Reparatur des Uhrwerks begonnen.

Von Mike Fleske 25.07.2018, 01:01

Genthin l Die Reparatur der Persiluhr hat begonnen. Dienstagmorgen gegen 8 Uhr waren Fachleute mit den ersten Arbeiten betraut. „An einer Seite fehlen ja jetzt die Zeiger“, stellten Gäste des Marktimbisses fest. „Fertig sind wir noch nicht“, erklärt Firmenchef Jürgen Negraszus. Das sei so auch nicht geplant gewesen.

„Wir haben in die Uhr hineingesehen und alle Uhrwerke überprüft.“ Um dieses Hineinschauen zu ermöglichen, seien die Zeiger entfernt worden. „Aber sie werden wieder angebracht.“ Allerdings wird dies noch etwas dauern. „Einige Spezialteile haben wir nachbestellt, je nachdem wie schnell geliefert wird, können wir die Arbeiten abschließen“, sagt Negraszus. In etwa 14 Tagen sei alles abgeschlossen, hofft der Unternehmer.

„Dann laufen nicht nur alle Uhren, sondern zeigen auch die richtige Zeit an“, verspricht Jürgen Negraszus. Dass die Uhr jetzt repariert werden kann, hat auch etwas damit zu tun, dass es im vergangenen Jahr mehrfach Vorstöße von Stadträten gab, die Marktplatz-Uhr wieder instand zu setzen. „Wir haben den Auftrag zeitnah ausgelöst, aber es ging nicht ganz so schnell“, sagte Peter Knobel, Sachgebietsleiter Immobilienwirtschaft.

Die Reparatur der lange defekten Uhr hatte sich verzögert, da die recht speziellen Facharbeiten nicht ohne Weiteres umgesetzt werden konnten. Die Kosten für die Maßnahme belaufen sich auf etwa 1100 Euro. Die Stadt fungierte in Vorbereitung der Reparatur als eine Art Mittler, indem sie das Vorhaben organisierte. Die Firma Henkel hatte über den Förderverein Stadtgeschichte das Geld für die Instandsetzung bereitgestellt.

Für die Fördervereinsvorsitzende Lisa Wolf ist es eine gute Nachricht, dass die Reperaturarbeiten begonnen haben. „WIr haben lange darauf gewartet und begrüßen die Instandsetzung sehr.“ Deutschlandweit gibt es mittlerweile mehr als 20 dieser Persil-Uhren. Sie wurden in jenen Städten durch das Henkel-Unternehmen kostenlos aufgestellt, in denen nachweislich Persil produziert wurde. Unter anderem in Flensburg, Hamm, Mühlhausen, aber auch in der Kreisstadt Burg, und natürlich am Henkel-Stammsitz Düsseldorf gibt es ähnliche Uhren.

Sie zeigen zumeist die „Persil-Dame“, die ab den 1920er-Jahren auch auf den Waschmittelverpackungen, Werbeschildern und Anzeigen zu sehen war. Die Persil-Dame wurde 1922 von dem Künstler Kurt Heiligenstaedt gezeichnet. Vorbild für die Werbe-Ikone soll die damals 18-jährige Freundin des Künstlers gewesen sein.

Für die Firma Henkel ist die Uhr ein Teil der immer noch bestehenden Verbindung des Unternehmens mit Genthin. „Die Marken von Henkel sind noch mit Genthin verbunden, wie etwa durch die 1990 aufgestellte Persil-Uhr in der Stadt“, bestätigt eine Unternehmenssprecherin. „Der Standort Genthin wird selbstverständlich immer ein Teil der Unternehmensgeschichte von Henkel sein, nicht zuletzt sichtbar in unserer Chronik zum 140. Geburtstag von Henkel vor zwei Jahren.“