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Sanierung Mehr Farbe in Schlagenthiner Kirche

Die Schlagenthiner Kirche soll neue Farbe im Altarraum bekommen. Im kommenden Jahr soll die Sanierung fortgesetzt werden.

05.07.2017, 23:01

Schlagenthin l „Diese Kirche ist in jeder Epoche neu übermalt worden“, erläuterte Pfarrer Johannes Möcker während einer kleinen Führung durch die Schlagenthiner Kirche am Rande der Sommernachtsmusik. „Es wurden immer wieder andere Farben verwendet, die dem entsprechenden Zeitgeschmack entsprachen.“

So dominiert seit dem frühen 20. Jahrhundert ein hellbrauner Ton. Davor wurde im 19. Jahrhundert besonders bei den Bänken ein Ultramarinblau verwendet. Im Barock sei es Beige und Weiß gewesen. „Eine Untersuchung einer Restauratorin hat nun aber ergeben, dass die Kirche viel farbenreicher war, als wir es bislang angenommen hatten.“ Die Expertin trug an den mit Ornamenten verzierten Kästen über den Logen im Altarbereich Farbschicht für Farbschicht ab.

Übrig blieben Verzierungen in orange, grün und beige. „Das ist die eigentliche Urfassung der Farbgestaltung im Innenbereich.“ Diese korrespondiere mit den Farben der Kanzel und dem Altar sowie auch der Engeldecke. Derzeit laufen die Gespräche mit dem Landesamt für Denkmalschutz, da der Innenbereich der Kirche im kommenden Jahr restauriert werden soll. „Die endgültige Entscheidung über die Farbgestaltung fällt im Herbst“, kündigte Pfarrer Möcker an.

Der Wunsch der Kirchengemeinde sei es, den Altar mitsamt Kanzel und Epitaph als Einheit in den ursprünglichen Zustand zu versetzten, heißt die bunte Gestaltung wieder hervorzuheben. „Wir möchten aber keine komplett bunte Kirche, im Langhaus wollen wir sie farblich einfach lassen.“ Das Gestühl solle einfarbig wie in der Barockzeit werden. Die Fußbodenfugen sollen weiß ausgemalt werden.

Die Arbeiten sollen im dritten Bauabschnitt der Sanierung der Kirche durchgeführt werden. Im Rahmen der Gesamtmaßnahme wurden seit Mitte 2011 umfassende Arbeiten statt. Im ersten Bauabschnitt wurde dabei der Fachwerkanbau (Kirchenschiff) grundhaft saniert, die Dacheindeckung erneuert sowie später eingebaute Türen (Südfassade) und Fenster (Nordfassade) zur Harmonisierung der Fassade geschlossen.

Im zweiten Bauabschnitt wurde 2013 die Überarbeitung der baulichen Hülle (Dach und Fassade) komplettiert und die restauratorische Bearbeitung der Innenausstattung mit der Kassettendecke begonnen. Dabei kamen die an der Decke abgebildeten Engel zu neuer Geltung, da sie aufwendig restauriert worden.

Der Förderverein der Schlagenthiner Kirche hatte die Restaurierung des Gotteshauses von Anfang an unterstützt und setzt seine Bemühungen auch bei den kommenden Arbeiten fort. Für die Restaurierung der Engeldecke hatte man zur Einwerbung des Eigenanteils der Kosten Engelpaten gesucht, die später ein Zertifikat über den von ihnen geförderten Engel bekamen und auf einer Tafel in der Kirche namentlich verewigt wurden.

„Patenschaften können wir beim kommenden Bauabschnitt nicht vergeben, aber wir bereiten eine weitere Tafel vor, auf der Namen von Spenden aufgeführt werden“, erläutert der Vorsitzende des Fördervereins Rüdiger Schnapp. Die Tafel wird ebenfalls im Innenraum angebracht und für Besucher zugänglich sein. „Wir wollen dadurch ermöglichen, dass sich die Unterstützer der Sanierung auch weiterhin wiederfinden.“

Der Förderverein hat für die weiteren Maßnahmen bereits Geld gesammelt. So gab es zum Ende des vergangenen Jahres ein Bläserkonzert und in diesem Sommer eine Veranstaltung mit irischer Musik der Gruppe String Tales aus Premnitz.