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Schießen Rückenwind für Bundesvergleich

Die Schützen der Jägerschaft Genthin waren bei den Ostdeutschen Meisterschaften im Jagdlichen Schießen in Grimme erfoglreich.

Von Simone Pötschke 10.08.2017, 01:01

Genthin l Der Schießobmann des Landesjagdverbandes und Vorstandsmitglied der Genthiner Jägerschaft, Klaus-Peter Dittrich, war bei den Ostdeutschen Meisterschaften in Grimme mit einer starken „Hausmacht“ angetreten.

Holger Bär, Peter Hertel, Richard Hertel, Alexander Wöhling, Aicke Kästner, Nadine Schröder und letztlich er selbst erwiesen sich (wieder einmal) als eine tragende Säule der sachsen-anhaltischen Mannschaft.

Peter Dittrich hadert zwar mit dem zweiten Platz der Sachsen-Anhalter in der Altersklasse, die sich ausnahmslos aus Genthiner Startern zusammensetzte. Drei Wurfscheiben im Skeet-Schießen hätten am Titel gefehlt, der an den „Platzhirsch“, der Mannschaft Mecklenburg-Vorpommern, gegangen sei. „Wir hätten gewinnen können. Das war drin“, sagt er mit einem sichtbaren Bedauern im Gesicht.

Doch der Teamgeist, der in der sachsen-anhaltischen Mannschaft und speziell bei den Genthiner Schützen herrscht, lässt ihn nicht lange in Nachdenklichkeit versinken. Denn der Youngster in den Reihen der Genthiner, der 19-jährige Richard Hertel aus Tucheim, stieg bei den Junioren auf das Siegertreppchen und darf sich nun (erneut) Ostdeutscher Meister nennen.

„Damit wiederholte er seinen Sieg aus dem Jahre 2015, als er mit 17 Jahren zum jüngsten Ostdeutschen Meister im Jagdlichen Schießen gekürt wurde.

„Wir freuen uns mit Richard, dass er seiner Favoritenrolle gerecht werden konnte“, sagt Klaus-Peter Dittrich, der auf den frischgebackenen Ostdeutschen Meister bei der bevorstehenden Deutschen Meisterschaft im September in Galsdorf bei Hamburg große Hoffnungen setzt.

Auf dem zweiten Platz kam in Grimme mit Phillipp Brabant aus Magdeburg ein weiterer Sachsen-Anhalter ein, so dass die sachsen-anhaltischen Schützen bei den Junioren in der Mannschaftswertung erstmals mit 1240 Ringen den Spitzenplatz einnehmen konnten.

Den Elan von Grimme werden die Genthiner Schützen nun mit zur Bundesmeisterschaft im Jagdlichen Schießen Anfang September nehmen. „Wir streben in der sachsen-anhaltischen Mannschaft und natürlich, aber auch als Genthiner Jäger, eine Medaille an.

Mal sehen, was draus wird. Es wird auf jeden Fall schwer, aber wir sind sehr ehrgeizig“, sagt der „Altmeister des Jagdlichen Schießens“ Klaus-Peter Dittrich.

Für sein Genthiner Team, es holte in diesem Jahr insgesamt das sechste Mal den Landesmeistertitel in der Mannschaftswertung in die Kanalstadt, geht es dann wieder in einer hochklassigen Konkurrenz aufs Ganze. Da gehört es schon zu einer kleinen Besonderheit, dass in dem Genthiner Team Vater und Sohn, Peter und Richard Hertel, an den Start gehen werden.

Junior Richard tritt dabei mit dem Titel von Grimme gestärkt in den Bundesausscheid. 319 von 350 Ringen in den sechs Disziplinen des Jagdlichen Schießens gingen auf sein Konto. Schützen, die über 300 Punkte erreichen, gelten im Jagdlichen Schießen als sehr gut. Besonders gut habe er das Trap-Schießen (Wurfscheibenschießen) mit 14 getroffenen Wurfscheiben von 15 möglichen abgeschlossen, gibt Richard das Wettkampfgeschehen in Grimme wieder. Beim sogenannten „laufenden Keiler“ (laufende Scheibe mit Keilerabbildung) gingen 49 Ringe von 50 möglichen Ringen in das Endresultat ein.

„Dabei“, schiebt der junge Mann, der gerade seine Forstwirt-Lehre beendet hat und bei der Bundesforst einer Arbeit nachgeht, „ist eigentlich Skeet-Schießen mein Ding“. Beim Skeet wird auf eine Serie von Wurfscheiben geschossen. Seine bisherige Gesamt-Bestleistung liegt bei 327 Punkten.

Die als gesetzt bei Wettbewerben abzurufen, wäre reines Wunschdenken, gibt der begnadete Schütze zu verstehen. Um erfolgreich zu sein, müsse die Tagesform stimmen, es müsse auf relativ schönen Ständen geschossen werden und gute Bedingungen, keinesfalls Wind, vorherrschen.

Die Fähigkeit, sich auf einen wichtigen Wettkampf professionell vorzubereiten, vermittelt ihm neben einem erfahrenem Team um Klaus-Peter Dittrich vor allem sein Vater Peter, der in Grimme mit der Kurzwaffe im Großgoldschießen die Leistungsstufe 2 mit 185 Ringen schaffte.

Peter Hertel zählt seit Jahren zu den Leistungsträgern Sachsen-Anhalts im Jagdlichen Schießen. Im vergangenen Jahr stieg er bei den Landesmeisterschaften auf das Silber-Podest in der Altersklasse und war stets Mitglied der Genthiner Mannschaft, die Landestitel holte.

2014 holte Peter Hertel bei den Ostdeutschen Meisterschaften den Titel, seinerzeit noch in der Offenen Klasse.

Den dabei gesammelten Erfahrungsschatz gibt er gern an Sohn Richard weiter. „Was man sich erarbeitet hat, kann man auch weitergeben. Das tue ich auch“, sagt der Senior.

Der Schütze sei keine Maschine, das müsse bei jedem Vergleich bedacht werden, gibt der Vater dem Sohn mit auf seinen weiteren Weg als erfolgreicher Schütze. Dass das Abschneiden im Bundesvergleich möglichst erfolgreich werde, wünscht sich natürlich das gesamte sachsen-anhaltische Team.

„Es erhält dafür die volle Unterstützung des Landesjagdverbands. Wir Genthiner verfügen mit dem Schießplatz in Hüttermühle natürlich über optimale Trainingsbedingungen, die uns zugute kommen“, sagt Klaus-Peter Dittrich. Deshalb werden alle Schützen aus Sachsen-Anhalt, die sich für die Bundesmeisterschaft qualifiziert haben, ihr abschließendes Training auf dem Schießplatz in Hüttermühle durchführen. Das wird am Sonnabend, 19. August sein.

Ein Wettkampf im jagdlichen Schießen setzt sich aus den Disziplinen Trap (jagdlich) und Skeet (jagdlich), mit jeweils 15 geworfenen Scheiben zusammen. Dazu kommen 100 Meter Fuchs liegend, 100 Meter freihändig stehender Überläufer (Keiler), 100 Meter angestrichener stehender Rehbock und 50 Meter laufender Keiler.