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Schnelles Internet Förderbescheid da: Ausbau kommt

Die Genthiner Gewerbegebiete bekommen schnelles Internet. Die Maßnahme wird mit 356.000 Euro vom Land gefördert.

Von Mike Fleske 01.07.2017, 01:01

Genthin l „Wir machen die ländlichen Regionen fit für die Zukunft“, machte Thomas Wünsch, Staatssekretär im Magdeburger Wirtschaftsministerium, während seines Besuches beim Genthiner Bürgermeister deutlich. „Wir wollen die Gebiete unterstützen, die gemeinhin als weiße Flecken bekannt sind.“ Für das Land ist die Förderung Teil einer digitalen Agenda, die im Jahresverlauf weiter umgesetzt wird. Der Fachmann für Wissenschaft und Digitalisierung des Landes überreichte dem Stadtchef einen Fördermittelbescheid über 356 000 Euro.

Das Geld kommt aus dem Topf der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ und finanziert den größten Teil des 395 000 Euro teuren Ausbaus der Genthiner Gewerbegebiete mit schnellem Internet. Diesen wird, wie schon in der Innenstadt, die Telekom übernehmen. „In den kommenden Tagen werden wir die Vereinbarung mit der Stadt unterzeichnen“, erläuterte Joachim Fricke von der Telekom.

Danach solle der Ausbau beginnen. Konkret geht es dabei um die fünf Bereiche Nord, Nord II, Ost, Süd und Am Werder in Genthin. Nach Fertigstellung stehen den Unternehmen in den genannten Bereichen symmetrische V-DSL-Anschlüsse mit Geschwindigkeiten bis zu 100 MBit pro Sekunde zur Verfügung. „Symmetrisch bedeutet, dass Down- und Upload-Geschwindigkeiten gleichermaßen hoch sind“, so Roland Voigt von der Telekom.

Er weist darauf hin, dass in Kürze alle ansässigen Unternehmen angesprochen werden. „Die Grundstückseigentümer müssen uns ihr Einverständnis erteilen, dass wir auf ihrem Gelände Kabel verlegen dürfen.“ Die Kabel gehen am Ende bis an den Anschlusspunkt in den Unternehmen.

„Nur so können die neuen Geschwindigkeiten genutzt werden.“ Wer sich für das Glasfaserkabel entscheide, habe einen weiteren Vorteil: „Wir belassen die Kupferanschlüsse, dieses Parallelsystem sorgt später für eine hohe Ausfallsicherheit in den Unternehmen.“ Bedeutet: Sollte die Verbindung über die Glasfaserkabel ausfallen, könnte auf die zwar langsamere, aber noch funktionsfähige Kupferverbindung zurückgegriffen werden.

Bürgermeister Barz verbindet mit dem Ausbau eine deutliche Erhöhung der Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Genthin. „Künftig muss man den Infrastrukturausbau nicht nur unter den Schlagwörtern, Strom, Wasser und Gas erfassen, sondern um den Begriff Internetgeschwindigkeit erweitern.“

Barz rechnet mit 70 bis 80 Unternehmen, die von diesem Ausbau profitieren. In den kommenden zwölf Monaten wird diese vonstatten gehen. „Das ist ein enges Zeitfenster, das wir aber einhalten wollen“, so Joachim Fricke. Man werde die ausgebauten Gewerbegebiete auch zeitnah freigeben.

„Immer dann, wenn ein Bereich umgesetzt wurde, werden wir darüber informieren, dass eine Nutzung möglich ist.“ Somit könnten einige Gewerbegebiete je nach Ausbauverlauf bereits in einigen Monaten, andere erst Mitte des kommenden Jahres profitieren. Für Thomas Wünsch ist der Ausbau auch eine Vorbereitung für noch höhere Geschwindigkeiten. „Perspektivisch muss der Gigabitbereich ins Auge gefasst werden.“ Zum Vergleich: Ein Gigabit entspricht 1 000 MBit/s. Aufgrund des immer höheren Datenstroms gehen Experten davon aus, dass besonders Firmen in absehbarer Zeit in ihrer Nutzung in diese Bereiche vordringen werden.

In Genthin sind in den vergangenen Monaten im Vorwahlbereich 03933 bereits mehr als 5000 Haushalte mit schnellem Internet mit bis zu 100 M/Bit versorgt worden. „Brettin und Roßdorf werden im August abgeschlossen werden“, kündigte Roland Voigt an. Im kommenden Jahr wird Parchen ausgebaut. Auch einige Randgebiete werden dann noch einbezogen. „Wir haben etwa Genthin-Wald nicht vergessen, sondern in einer weiteren Ausbaustufe geplant, diese wird ebenfalls 2018 umgesetzt“, so Roland Voigt.