1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Genthin
  6. >
  7. Tücken und Hindernisse

Schulweg Tücken und Hindernisse

Die Grundschule Mitte und die Stadt Genthin arbeiten an einem Schulwegekonzept.

Von Simone Pötschke 02.03.2019, 00:01

Genthin l Die Grundschule Stadtmitte und die Stadt Genthin wollen gemeinsam ein Schulwegekonzept auf den Weg bringen. Einen ersten Vorschlag, welchen Inhalt ein solches Konzept haben könnte, unterbreitete Schulleiter Ingo Doßmann dem Bildungs- und Kulturausschuss. „Ich hoffe sehr, dass man die Probleme nun nicht aussitzt“, sagte der Schulleiter. Vorerst sicherte die Stadt aber ersteinmal Unterstützung zu.

Unter den Eltern der Grundschüler gebe es seit langem große Unzufriedenheit bezüglich der Verkehrssituation an der Einfahrt der Grundschule/Höhe Jahnstraße, erklärte Doßmann den Ausgangspunkt seines Bemühens um ein Schulwegekonzept.

Doßmann hatte zunächst eine Umfrage unter den Eltern veranlasst, über deren Ergebnisse er den Ausschuss unterrichtete. Sie gab darüber Aufschluss, wie die Sicherheit der Kinder auf dem Schulweg beurteilt wird.

Unter anderem ergab sie, dass 30 Prozent der Schüler mit dem Pkw zur Schule gebracht werden. „Dieses Ergebnis, räumte Ingo Doßmann ein, habe ihn überrascht. Fachleute schätzen ein, dass alles, was über eine 20-prozentige Quote liege, von Anliegern, Passanten und anderen Verkehrsteilnehmern als eine Belastung genommen werde. Das sei in Genthin mit Sicherheit der Fall, kommentierte Doßmann das Umfrageergebnis.

Etwa weitere 30 Prozent der Grundschüler kommen zu Fuß in die Schule. Auswärtige Schüler müssen Busse in Anspruch nehmen,

Dass es mit der Sicherheit für die Grundschüler entlang des Schulweges in der Stadt noch erheblich hapert, belegte der Schulleiter anhand seiner Vorort-Begehungen. „Wir müssen uns überlegen wo, an welchen Stellen, wir etwas für die Sicherheit der Kinder tun können“, appellierte der Schulleiter an den Ausschuss.

Um die angespannte und unübersichtliche Verkehrssituation in der Jahnstraße zu entschärfen, die durch zahlreiche an- und abfahrende Pkw entsteht, regte Ingo Doßmann zunächst perspektivisch die Einrichtung einer Hol- und Bringezone entlang der Großen Schulstraße an. Die Grundschüler könnten dann zu Fuß über den Schulplatz des Gymnasiums die Grundschule erreichen. Die Einrichtung eines solches Bereiches, das räumte Ingo Doßmann ein, werde allerdings erst nach dem Schulneubau des Gymnasiums realistisch.

Ganz anders betrachtete er die Problematik um dringend notwendige Fußgängerüberweg. Nach seinem Dafürhalten besteht hier erheblicher Handlungsbedarf, der auch zeitnah bewältigt werden könne.

Der Schulweg jener Schüler, die aus dem Süden der Stadt oder aus der Richtung Karower Staße kommen, sei gegenwärtig alles andere als sicher.

Entlang der Magdeburger und der Brandenburger Straße, so der Hauptkritikpunkt des Schulleiters, gebe es gegenwärtig keinen einzigen Fußgängerüberweg, über den Schüler die Straßen queren und so sicher die Schule erreichen können.

Besondere Gefahrenschwerpunkte seien für Schüler, die aus Genthin Süd kommen der Bereich Tunnel/Poststraße, der Kreuzungsschwerpunkt Kleine Marktstraße/Verkehrsberuhigte Zone/ Bahnhofstraße und für Schüler aus der Karower Straße kommend der Kreuzungsbereich Sparkasse/ehemaliges Krankenhaus.

Von dem Projekt Schulwegekonzept, das machte Doßmann vor dem Ausschuss geltend, könnten auch ältere Bürger partizipieren, die in der Innenstadt große Probleme beim Überqueren der Hauptstraßen hätten.

Perspektivisch will der Schulleiter jedem Schüler schon bei der Einschulung einen Schulwegeplan in die Hand geben können, der ihm hilft, sicher zu Schule zu kommen. „Wir wollen damit mehr Freude am Gehen wecken. Aber wir können die Schüler erst motivieren, wenn wir mit einem Schulwegekonzept die Voraussetzungen dafür geschaffen haben.“