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Spee-Cup 500 Radsport-Asse am Start

In Genthin steigt mit den Deutschen Meisterschaften für den Nachwuchs im Radsport ein riesiges Event.

Von Simone Pötschke 04.09.2019, 06:00

Genthin l In Genthin geht es am Sonntag sportlich rasant zu. Dann werden sich knapp 1000 Gäste aus ganz Deutschland ein Stelldichein geben, darunter Radsport-Nachwuchsasse und deren Betreuer.

Das gelingt nicht vielen Vereinen: Genthin und der Genthiner Radsportclub 66 (GRC) können den Deutschen Meisterschaften für den kompletten Nachwuchs wieder Lokalkolorit aufdrücken, indem sie die Meisterschaften traditionell als Spee-Cup austrägt – ein Imagegewinn für die ganze Region.

Ein Großereignis kommt wieder auf die Kanalstadt zu: 500 Nachwuchssportler sind für die Rennen gemeldet. GRC-Vorsitzender Sebastian Hahn, seine Vereinsmitstreiter und 55 ehrenamtliche Helfer stehen damit erneut vor einer großen logistischen Herausforderung und tragen damit Sorge für einen gewohnt reibungslosen Ablauf der Meisterschaften. Sie blieben in ihrer mehr als 20-jährigen Geschichte in Genthin frei von schwereren Unfällen oder Zwischenfällen.

Die Erfahrungen der Vorjahre stimmten Sebastian Hahn und den Verein deshalb zuversichtlich. Der Vereinsvorsitzende weiß, dass Genthin als Austragungsort der Meisterschaften geschätzt wird. Selbstbewusst sagt er: „Wir bringen ideale Voraussetzungen mit“. Eine schnurgerade, geschützte Rennstrecke und das Kreishaus, in dem der Landkreis für die Meisterschaften Praxisräume für Dopingkontrollen zur Verfügung stellt.

Wolfgang Fischbach, ein Genthiner Radsport-Urgestein, erwartet Wettkämpfe auf höchstem sportlichen Niveau. In diesem Jahr seien die Radsport-Junioren sehr erfolgreich bei den Weltmeisterschaften gewesen. „Voraussichtlich werden in Genthin etliche Weltmeister am Start sein“, macht Fischbach auf die Deutschen Meisterschaften neugierig. „Wir werden eine hoch angebundene Meisterschaft erleben“, ist er sich sicher.

Die Genthiner können ihren Lokalmatadoren Alma und Jette Rasch sowie Hannah Steffen die Daumen drücken. Die Geschwister Rasch aus Genthin starten dabei für den Landesverband. Zur Vorbereitung waren die Beiden bei der Internalionalen Kids-Tour Berlin, eine von zwei hochwertigen Mehrtagesrennen. Jette belegte den 2. Platz, Alma kam auf einem guten Mittelplatz ins Ziel. Aus dem Jerichower Land zählt Dorothea Heitzmann aus Lostau zu den Favoriten.

Als Moderator wird bei den Deutschen Meisterschaften in Genthin Robert Bengsch, ein ehemaliger Spitzenfahrer, zum Einsatz kommen. Ein erfolgreicher Sportler, der, wie Sebastian Hahn sagte, auch schon in Genthin von der Rampe gefahren sei. Robert Bengsch wurde 2001 Deutscher Junioren-Meister in der Mannschaftsverfolgung, bei der Junioren-Weltmeisterschaft gewann er die Silbermedaille in derselben Disziplin.

Er startete bei den Olympischen Spielen auf der Bahn und gewann 2005 die Mannschaftsverfolgung beim Bahnrad-Weltcup in Los Angeles. Auf seine Konto gehen unter anderem drei Deutsche Meistertitel im Zweier-Mannschaftsfahren. Robert Bengsch, der auch bei Fernseh- und Rundfunkübertragungen ein gefragter Fachmann ist, wird in Genthin am kommenden Sonntag zum dritten Mal als Sprecher mit dem Mikro vor Ort sein.

Die Meisterschaften haben es allerdings nicht nur sportlich „in sich“. Selbstverständlich, räumt Sebastian Hahn ein, verleiht die Deutsche Meisterschaft der hiesigen Hotellerie einen nicht zu unterschätzenden Rückenwind. So seien alle Hotels und Pensionen in der näheren Umgebung ausgebucht.

Es sei unter den Teams üblich, dass bei der Abfahrt bereits vorausschauend für das folgende Jahr gebucht werde. Weil der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) als Veranstalter die Meisterschaften jedoch den als sicher gesetzten Wettkampftermin um eine Woche verschoben hat, sei es in diesem Jahr zu einigen Turbulenzen gekommen. „Doch es ist alles wieder im Lot, nun passt wieder alles“, winkt Sebastian Hahn ab.

Illusionen, dass es für den GRC 66 nach der letzten Siegerehrung ruhiger wird, hat Sebastian Hahn allerdings nicht. Noch gut bis zum Jahresende liefen die Nachbereitungen, es seien unter anderem Rechnungen zu begleichen oder die Ausgabe von Fördermitteln nachzuweisen. Schon im Frühjahr ginge es dann weiter mit der Organisation der nächsten Meisterschaften. „Irgendwie sind wir immer im Meisterschafts-Modus“, sagt Vereinsvorsitzender Hahn.