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Sportboothafen 13 Yachten im Hafen von Genthin

Einen Yachtenauflauf erlebte der Genthiner Sportboothafen. Schiffe aus dem brandenburgischen Töplitz liefen ein.

Von Mike Fleske 27.04.2019, 11:15

Genthin l Als Erste traf die Besatzung der Yacht „Mon Amour“ im Genthiner Hafen ein. Nach und nach kamen weitere Schiffe mit klangvollen Namen wie „Dolce Vita“, „Pegasus“ oder „Phönix“ dazu. Die Besatzungen lieferten perfekte Zentimeterarbeit. Da wurden mit Faustbreite die 11- und 13-Meter Yachten nebeneinander geparkt. Zur Not wurden die Schiffe mittels Seil in die richtige Position gezogen.

Mittendrin war Hafenmeister Rolf Hoppe und packte kräftig mit an, half beim Festmachen und wies die Skipper ein – zum Wohlwollen der Besatzungen. „Wir stehen jetzt so dicht beieinander, dass man von Schiff zu Schiff über das Wasser gehen könnte“, witzelte Wolfgang Heinzig, unter dessen Regie die Schiffstour stattfindet. Heinzig bietet von Töplitz geführte Touren zu Wasser an und musste diesmal einige Querelen bewältigen. „Eigentlich wollten wir nach Stettin, aber der Oder-Havel-Kanal ist gesperrt, daher reisen wir nun nach Lübeck.“ Richtig genervt war die Reisegruppe von der Wartezeit an der Schleuse Wusterwitz.

„Am Nachmittag sind wir dort angekommen, aber der Berufsverkehr hatte Vorrang und wir mussten bis zum Abend warten“, berichtete Karin Heinzig. Allerdings habe man bereits das Abendessen für die knapp 30-köpfige Reisegruppe vorbereiten können. Matjes mit Kartoffeln. Serviert wurde dieses im derzeit leerstehenden Bootshaus.

„Als wir vor zwei Jahren hier waren, konnten wir dort noch einkehren, jetzt ist es geschlossen“, bedauerte Wolfgang Reuschel aus Bremen. Seine Yacht „Arabella“ machte vor dem Sportboothafen fest, da der Platz zu knapp war. „Der Hafen ist schön, aber zu klein“, meinte Reuschel. Dafür sei das Umfeld mit Einkaufs- und Tankmöglichkeiten gut ausgestattet.

Die Schiffsreisenden kamen aus den unterschiedlichsten Städten Deutschlands: Hannover, Hamburg, München, Berlin und aus Köln, wie Karl-Heinz Kupke. „Es ist für uns eine schöne Tour, auch wenn nicht alles glatt lief. Wir sind hier gut versorgt“, meinte er. Bestens gelaunt zeigten sich die Gäste aus der Schweiz.

Therese und Thomas Wirz kommen eigentlich aus einem kleinen Dorf in der Region Zürich und mussten bereits gute zehn Stunden an den Ausgangsort der Tour in Töplitz anreisen. „Das ging sehr gut, nur in Brandenburg ging es langsam voran“, meinte Thomas Wirz und rollte beim Sprechen das „R“, ganz auf Schweizer Art.

Die Wartezeit habe ihm nichts ausgemacht.„Wir sind dann in den Genthiner Sonnenuntergang gefahren.“ Vielleicht nicht das letzte Mal, denn die dreiwöchige Tour führt über die Elbe, den Mitteland- und Elbe-Havel-Kanal wieder zurück nach Brandenburg – über Genthin. Für den 10. Mai ist ein erneuter Aufenthalt im Sportboothafen geplant. „Auch das werden wir bewältigen“, ist Hafenmeister Rolf Hoppe sicher.

Denn die Vollbelegung des Genthiner Sportboothafens ist keine Seltenheit. „Das hatten wir in den vergangenen Jahren auch schon einige Male und kommen damit zurecht“, so Hoppe. Die Reisenden verbrachten eine ruhige Nacht in der Kanalstadt und waren am nächsten Vormittag schon wieder unterwegs.