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Stadtsenioren Kinovorstellung in der Diskussion

Eine lebhafte Diskussion führten die Mitglieder des Genthiner Stadtseniorengremiums über die Zukunft ihres Seniorenkinos.

Von Mike Fleske 20.11.2017, 05:00

Genthin l Das Seniorenkino wird auch 2018 fortgeführt. Zu diesem Ergebnis kamen die Genthiner Stadtsenioren während ihrer jüngsten Sitzung. Beibehalten wolle man eine Sommerpause. Kontrovers und lebhaft wurde zuvor über den Fortbestand des Seniorenkinos diskutiert. Die stellvertretende Vorsitzende Karla Hahm hatte die Gesprächsrunde mit den Hinweis eröffnet, wonach die Besucherzahlen stark rückläufig seien.

„Bei den Startveranstaltungen hatten wir mehrfach mehr als 100 Besucher“, berichtete sie. Spitzenfilm sei „Honig im Kopf“ mit Dieter Hallervorden und Til Schweiger gewesen, der seinerzeit 136 Besucher anzog. „In diesem Jahr schwanken die Zahlen sehr stark, aber es sind wesentlich weniger.“ Oft sogar weit unter der Hälfte der Anfangswerte. Karla Hahm stellte zur Disposition, ob es den monatlichen Kinofilm überhaupt weiterhin geben solle. „Ich bin sehr dagegen, dass diese Sache einschläft“, stellte Stadtseniorenmitbegründer Karl-Heinz Koszior klar.

Ihm lag diese Aktion immer schon ganz besonders am Herzen. „Wir sollten uns davon nicht trennen und benötigen die Mitarbeit der Bürger.“ Dabei gehe es nicht nur um die Auswahl der Filme, sondern auch um den Besuch. Koszior schlug vor, auf die Idee des Rufbusses zurückzugreifen. „Damit können wir Leute erreichen, die nicht mobil sind.“ Eine weitere Idee hatte Fritz Francke: „Wir sollten auch stärker an Aktionen denken, etwa wer zehnmal im Seniorenkino war, bekommt die nächste Vorstellung gratis oder einen Kaffeegutschein.“

Beide Vorschläge nahm die stellvertretende Vorsitzende auf. Den Hinweis von Karl-Heinz Koszior, dass möglicherweise Bewohner der Seniorenheime nicht kämen, da sie das Eintrittsgeld nicht aufbringen könnten, verneinte Gabriele Werner, Leiterin des DRK-Seniorenheims in der Werderstraße. „Das ist nicht das Problem, sondern dass wir Bewohner nicht begleiten können.“ Es sei schwierig, Mitarbeiter für einen Kinobesuch abzustellen, der mit mehreren Bewohnern die Vorstellung besuche. Auf ein weiteren Umstand wies Karla Hahm hin: „Im Gespräch mit den Leitern verschiedener Seniorenheime sind wir darauf aufmerksam gemacht worden, dass viele Bewohner unter Demenz leiden und einem langen Film gar nicht folgen können.“

Entschieden wurde, dass mehr Werbung in die Breite gemacht werden solle, um interessierte Senioren nicht nur aus Genthin, sondern auch aus den umliegenden Orten und den Nachbargemeinden zu erreichen. Auch solle in Zusammenarbeit mit Organisationen, wie etwa der Volkssolidarität, stärker auf die Vorstellungen hingewiesen werden.

„Dort sind wir immer sehr unterstützt worden“, so Karla Hahm. Weitere Unterstützer, auch Ideen, könne man durchaus gebrauchen. Der Vorsitzende des Gremiums Heinz Köppe, der an der Sitzung nicht teilnehmen konnte, begrüßte die Entscheidung. „Es ist gut, wenn wir das Kino fortführen.“ Der Rufbus sei eine gute Idee, die aufgegriffen werden könne, auch die Werbung für die Aktion wolle er stärker fördern.

„Ich werde am Donnerstag im Stadtrat über unsere Arbeit berichten und auch das Seniorenkino ansprechen“, kündigte Köppe an. Im Gespräch waren die beiden Vorsitzenden bereits mit Lars Hoffmann, Betreiber des Genthiner Union Kinos, in dem die Filme der Senioren laufen.

„Wir unterstützen das Seniorenkino gern, da es uns die Möglichkeit gibt, besondere Filme zu zeigen“, sagt Hoffmann. Gut sei es, dass die Senioren sich um den Erhalt kümmern wollen. „Ich bin auch sehr dafür, dass die Entscheidungen über die zu zeigenden Filme weiterhin vom Gremium getroffen werden.“ So könne ein Programm gefunden werden, das von den Stadtsenioren getragen und den Zuschauern gern gesehen werde.

Der nächste Film im Seniorenkino ist am 13. Dezember um 14.30 Uhr zu sehen. „Kanada Highlights“ nimmt die Zuschauer mit nach Vancouver, über die Rocky Mountains, nach Toronto, Ottawa und Neufundland...