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Städtefreundschaft Verbindung, die weiter gepflegt werden soll

Egal, welche Hindernisse sich in den Weg stellen - der Genthiner Stadtrat (SPD) Horst Leiste setzt sich unbeirrt für die Städtepartnerschaft Genthins zu Datteln ein.

04.05.2020, 23:01

Genthin/Datteln (ie) l „Die Städtepartnerschaft zwischen Genthin und Datteln ist eine Verbindung, die unbedingt erhalten und weiter gepflegt werden soll“, sagt Horst Leiste. Damit nimmt der Genthiner SPD-Stadtrat Bezug auf die Berichterstattung der Volksstimme in der vergangenen Woche und er weiß, wovon er spricht, hat er die Verbindung doch von Anfang an begleitet. Nach dem Fall der Mauer am 9. November 1989 suchten sich Kleinstädte und Dörfer der DDR Partnerkommunen in Westdeutschland.

Während der Rat des Kreises Genthin seine Fühler nach Northeim (Niedersachsen) ausstreckte, besiegelten die Genthiner „Reformkräfte“ am 28. Januar 1990 einen „Freundschaftsvertrag“ mit der Stadt Datteln. Aus diesem Freundschaftsvertrag mit Datteln (Nordrhein-Westfalen) sollte nach den Kommunalwahlen am 6. Mai 1990 ein Partnerschaftsvertrag werden.

„Horst Niggemeier war damals Bürgermeister von Datteln und für die SPD Mitglied des Bundestages, interessierte sich relativ früh für Genthin, er war von westdeutscher Seite eine treibende Kraft der Verbindung“, erinnert sich Leiste. Am Anfang habe die Hilfe aus Datteln für Genthin beim Aufbau neuer Strukturen in Politik und Verwaltung gestanden. „Daraus ist dann eine Verbindung zwischen den Städten entstanden.“ Leiste gehörte zu einem Kreis von Genthiner Stadträten, die diese Verbindung immer gelebt haben. Neben ihm waren Lutz Nitz (Die Grünen), der inzwischen verstorbene Kurt Wicke (Pro Genthin) Gerhard Koschnitzke (SPD) und die Altbürgermeister Wolfgang Bernicke (Genthin) und Wolfgang Werner (Datteln) zu den Förderern der Partnerschaft.

„Wir haben uns lange Jahre wechselseitig besucht“, erinnert sich leiste. So seien Dattelner Delegationen beim Genthiner Kartoffelfest und Genthiner beim Dattelner Hafenfest zu Besuch gewesen. „Darüber hinaus gab es natürlich auch einen privaten Austausch über aktuelle Ereignisse und Geschehnisse“, sagt er. Leiste erinnert daran, dass er die Verbindung immer protegiert habe.

„Als die Städtepartnerschaft vor einigen Jahren zum erliegen gekommen war und in Genthin sogar die Auflösung in Gespräch gebracht wurde, habe ich mich sehr deutlich dagegen gewandt“, erinnert er sich. Es sei immer noch gut, dass man eine Freundschaft über die Bundesländer hinweg pflege und in Kontakt bleibe. Nach der Wahl von Matthias Günther (parteilos) zum neuen Bürgermeister Genthins, nahm die brach liegende Verbindung wieder Form an.

Einen weiteren Anstoss für die Partnerschaft gab seinerzeit nicht nur Andrè Dora, Nachfolger von Wolfgang Werner im Amt des Dattelner Bürgermeisters, sondern auch die zuständige Städtepartnerschafbeauftragte Rosemarie Schloßer. „In einer Zeit, in der die Spaltung der Gesellschaft in vielen Bereichen voranschreitet, sollten wir als gute Partner zusammenhalten und dieser Spaltung entgegenwirken“, setzte sie ein deutliches Signal. Danach folgten wieder wechselseitige Besuche, an denen auch Horst Leiste wieder teilnahm. „Es ist gut, dass wir im Kontakt stehen, es gibt durchaus Ideen, die man zwischen den Städten austauschen kann“, sagt er. Eine davon habe er im vergangenen Jahr aus Datteln mitgebracht. „Warum strahlen wir nicht an einem besonderen Tag unser Rathaus mit farbigen Lichtern an, in Datteln waren wir bei einer solchen Kunstaktion dabei, das hat uns sehr begeistert.“ Er könne sich vorstellen, dass sich damit ein Höhepunkt zur 850-Jahr-Feier gestalten ließe.