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Strommasten Neue Stromleitungen für Genthin

In der Region Genthin ist die Avacon dabei, Leitungen zu erneuern. Insgesamt werden 39 Strommasten aufgebaut.

Von Mike Fleske 20.12.2017, 00:01

Genthin l Bei nasskaltem ungemütlichen Wetter waren Mitarbeiter der Avacon gestern im Wald in der Nähe von Demsin mit dem Aufbauen eines neuen Strommasten beschäftigt. Nach der Sicherung der Wege, wurde mit einem Kran der neue Strommast aufgestellt und von Bauarbeitern fertig montiert. Nur ein Teilbereich der Arbeiten, die derzeit im Raum Genthin stattfinden.

Dabei wird beim Abzweig Genthin die 110 kV-Leitung bis zur Landesgrenze Brandenburg erneuert und auf den neuesten Stand gebracht. „Durch die Maßnahme wird die Übertragungskapazität der Hochspannungsleitung nahezu verdreifacht“; führt Corinna Hinkel, Sprecherin der Avacon, aus. Die Leitung dient der Versorgung des Gebietes nordöstlich von Genthin sowie der Einleitung von dezentral aus Erneuerbaren Energien erzeugtem Strom.

Derzeit sind diese EE-Anlagen mit rund 50 Megawatt Leistung an die Leitung angeschlossen. „Der Anschluss von weiteren 55 Megawatt aus solchen EE-Anlagen ist bereits angefragt.“ In zwei Bauabschnitten erfolgt der Ersatzneubau der 13 Kilometer langen Freileitungsstrecke.

„Der erste Abschnitt zwischen Genthin und Demsin ist bereits seit dem Frühjahr abgeschlossen“, erklärt Stephan Radtke, Projektleiter der Avacon. Nach der Fertigstellung musste eine Pause erfolgen. „Aufgrund der Brutzeit von Fischadler, Rotmilan und Wanderfalken konnten wir zwischen April und August nicht weiterbauen“, fügt der Fachmann hinzu.

Den Schutz der Vögel hat der Stromversorger auf andere Weise im Blick. Zwölf der insgesamt 39 neuen Masten werden mit Nisthilfen für Fischadler ausgestattet. „Die Tiere haben hier ein hohes Vorkommen und nisten mit Vorliebe auf Strommasten.“ Die Greifvögel mit einer Flügelspannweite von weit über einem Meter benötigen für einen freien Anflug und freie Sicht einen erhöhten Brutplatz.

„Mit dem Aufbau von Nisthilfen helfen wir den Fischadlerbestand in unserer Region zu sichern und gleichzeitig wilden Horstbau in den Masten zu vermeiden.“ Die vormontierten Nisthilfen seien geeignete Unterlagen für die Tiere. Übrigens stoßen diese Aufbauten durchaus auf das Wohlwollen von Tierschützern, da die Tiere die Brutplätze dauerhaft annehmen.

Seit September läuft nun der zweite Bauabschnitt. Dabei wurden die letzten vier Kilometer der alten Leitung zurückgebaut und die Fundamente für die neuen Maste gefertigt. Danach folgte die Mastmontage, zu der die am Montag begonnenen Arbeiten bei Demsin gehören. Bis zur Landesgrenze nach Brandenburg werden zehn Strommasten aufgestellt.

Die Seilzugarbeiten, also das Einziehen der Leitungen, sind für Januar geplant. Wenn dies erledigt ist, wird der komplette Ersatzneubau abgeschlossen sein. Die neue Leitung zwischen dem Umspannwerk Genthin bis an die Grenze nach Brandenburg soll dann Ende Januar oder Anfang Februar in Betrieb gehen. Rund vier Millionen Euro sind in den Ausbau investiert wurden“, sagt Corinna Hinkel.