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Parcour Jugendliche werben für Skaterpark

Wie geht es mit dem Skaterpark in der Genthiner Keplerstraße weiter? Jugendliche wünschen sich eine Überarbeitung.

Von Mike Fleske 31.07.2019, 01:01

Genthin l Die Skaterszene in der Stadt lebt wieder auf. Regelmäßig treffen sich Skateboarder, BMXer, Inline-Skater und Roller-Fahrer an der Keplerstraße. Beim Fahren über den Parcours wird aber auch immer deutlicher, wie sehr die Genthiner Anlage in die Jahre gekommen ist. Hindernisse stehen zu dicht beieinander, für bestimmte Tricks fehlt einfach der Schwung, manche Hindernisse lassen sich gar nicht richtig nutzen. Und der Skatepark hat laut den Nutzern andere Mängel und Gefahrenquellen wie etwa Sand und unebene Asphaltflächen.

Außerdem habe die Anlage in der Nachbarschaft einen schlechten Ruf. „Durch die Mauer ist der Park von außen schlecht einsehbar, und unsere Aktivitäten hier sind nicht transparent“, bedauert Tilmann Gohr. „Dabei kommen hier Jung und Alt zusammen. Wir sind alle eine große Gemeinschaft.“

Gohr war einer von zwei Jugendlichen, die vor der Sommerpause im Genthiner Stadtrat vorsprachen und um Unterstützung baten. Die Jugendlichen verwiesen auf Fördermöglichkeiten wie sie beim Rideplatz Rathenow in Anspruch genommen wurden. Dort konnte unter anderem durch die Finanzierung der Stiftung Lebendige Stadt- „Sport bewegt Vielfalt“ ein 1000 Quadratmeter großes Skater-areal geschaffen werden.

Ein weiteres gutes Beispiel sei auch der Skaterpark in Burg, der zur Landesgartenschau entstanden war und mittlerweile Skater aus Magdeburg anzieht. „Man kann mit einer guten Anlage auch junge Sportler aus der Region nach Genthin holen“, ist sich Tilmann Gohr sicher. In einem größeren, moderneren Skatepark könnten auch Wettbewerbe, sogenannte Contests, veranstaltet werden, wie es in Burg der Fall ist. Von den lokalen Politikern wurde das Engagement der jungen Leute gelobt: Nach der Stadtratssitzung gab es aus der Fraktion WG Genthin-Mützel-Parchen Signale, den Bau einer neuen Skateranlage vorantreiben zu wollen.

Bürgermeister Matthias Günther (parteilos) hatte sich bereits im Vorfeld der Stadtratssitzung mit den jungen Leuten vor Ort getroffen. Er hatte den mangelhaften Zustand der Anlage bestätigt und in Aussicht gestellt, dass die Betroffenen erneut zusammenkommen sollen. „Gegebenenfalls finden wir auch einen neuen Standort.“

Denn nicht überall stößt das Ansinnen auf einen vergrößerten Skaterpark in Genthin-Süd auf Gegenliebe: Bei der Mitgliederversammlung der GWG wandte sich Mieterin Bärbel Schleef mit der Frage an den Vorstand, ob er über den Neubau oder über eine Erweiterung der Skateranlage an der Keplerstraße informiert sei.

Vorstand Wolfgang Kadura gab daraufhin zur Auskunft, dass der Genossenschaft keinerlei Informationen seitens der Stadt vorliegen würden und der GWG die Problematik bisher unbekannt sei. Bärbel Schleef verwies auf eine aktuelle Unterschriftensammlung gegen einen möglichen Ausbau, an der auch sie sich wegen einer drohenden Lärmbelästigung beteiligt hätte. Wer die Unterschriftensammlung initiiert hat und wem sie übergeben werden soll, wurde bisher allerdings nicht bekannt.

Der Bürgermeister hatte während der Stadtratssitzung aber auch darauf hingewiesen, dass die Modernisierung des Skaterparkes oder eine Umsetzung nicht ganz einfach sei. „Wir haben eine schwierige Finanzierungssituation.“ Aber er sei „wachsam, was Fördermittel angeht“. Außerdem möchte er mit heimischen Betrieben ins Gespräch kommen. „Wir haben Beton- und andere Fachunternehmen in der Gegend, die einige Pläne umsetzen könnten.“

Allerdings wollen in punkto Finanzen die Jugendlichen selbst aktiv werden und einen Verein gründen sowie Sponsoren gewinnen.