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Taschenbuch Twitter-Oma stürmt den Buchmarkt

Eine Omi stürmt erneut die Hitliste. Renate Bergmanns neueste Abenteuer landen in der aktuellen Spiegel-Bestseller-Liste.

Von Mike Fleske 06.08.2016, 10:00

Genthin/Berlin l „Ich bin richtig stolz“, sagt Autor Torsten Rohde. In der vergangenen Woche ist sein neuester Band um die kultige Twitter-Oma Renate Bergmann auf Platz 20 der Taschenbuch-Bestseller des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ eingestiegen. „Heute bin ich auf Platz fünf“, berichtet Rohde. Somit sind auch die neuesten Erlebnisse der 82-jährigen Berliner Seniorin wieder ein echter Publikumsrenner.

Diesmal kommt Renate Bergmann ganz unverhofft zu Geld. Nun gilt es, den Reichtum vor Tochter Kirsten zu schützen, mit ihren Freunden Gertrud, Ilse und Kurt zu feiern und mit Stefan und seinen Liebsten zu teilen. Humorvoll, sarkastisch und mit einem Augenzwinkern wird der Alltag der 82-jährigen Rentnerin beschrieben. Dabei werden natürlich aktuelle Ereignisse aufs Korn genommen.

„Gott sei Dank haben Ilse und Kurt einen Koyota und keinen VW. Wir haben am Auspuff gerochen, da ist alles in Ordnung mit dem Abgas“, sagt die muntere 82-Jährige und muss mit Blick auf den Nachwuchs feststellen: „Kinder sind wie Griechenland. Erst nehmen sie gerne das Geld, und dann gehen se undankbar ihrer Wege.“ Auch andere Fragen treiben die findige Seniorin um: „Wer bekommt welche Dinge, wenn ich mal nicht mehr bin, wer kümmert sich um die Grabstelle“, sagt Autor Rohde, der aus Genthin kommt und mittlerweile nach Berlin gezogen ist.

Er hat die Figur der Renate Bergmann vor einigen Jahren quasi über Nacht erschaffen und unter ihrem Namen einen Twitter- Account eingerichtet. Die regelmäßig veröffentlichten Tweets voller Hintersinn, Altersweisheit und kleinen Gehässigkeiten wurden schnell zum Kult in der Internetgemeinde. 22 000 Follower fanden sich regelmäßig auf der Seite von Renate Bergmann ein, um Neues über „Händi“, „Fäßbuck“, Arztbesuche und Grabpflege zu erfahren. Mittlerweile ist die Online-Omi in ganz Deutschland Kult.

Dennoch kehrt Torsten Rohde gern in seine alte Heimat Genthin zurück. Das nächste Mal am am 22. Oktober. Dann gastiert der Autor ab 20 Uhr mit seinem neuen Werk im Stadtkulturhaus. Aber nicht allein. Denn Renate Bergmann wird ihn begleiten. Wer sollte schließlich über ihre Erlebnisse in der Hauptstadt besser Bescheid wissen, als die Twitter-Omi selbst? Verkörpert wird sie durch die Schauspielerin Anke Siefken, die in dieser Rolle bereits auf der Bühne des Theaters Ulm gestanden hat.

Das Duo hofft nun auf großes Interesse. Ähnlich wie in der Bundeshauptstadt. Dort waren zwei Veranstaltungen im Berliner Kabarett „Diestel“ so schnell ausverkauft, dass eilig ein weiterer Termin anberaumt werden musste. Aber Genthin ist etwas Besonderes: „Es ist fast eine Lesepremiere des neuen Romans, nur in Haldensleben sind wir damit zuvor.“

Der Roman „Wer erbt, muss auch giessen“ ist beim rohwolt-Verlag erschienen und unter anderem in der Buchhandlung Schreiber (Brandenburger Straße 56) in Genthin erhältlich. Karten für die Lesung im Stadtkulturhaus gibt es in der Touristinformation Genthin in der Dattelner Straße 1 oder der Telefonnummer 03933 / 80 22 25.