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Tierschutz Kater Arthur im Glück

Erfolg für den Genthiner Tierschutzverein: Nach einer Krankheit kann Kater Arthur an zwei Familien abgegeben werden.

Von Mike Fleske 22.11.2018, 07:00

Genthin l Noch ist Kater Arthur isoliert von den anderen Katzen auf dem Gelände des Tierschutzvereines Genthin, denn ganz gesund ist der rund zehn Jahre alte Knabe noch nicht. Aber auf einem guten Weg. Schon streift er dem Besucher um die Beine. „So zutraulich war er nicht immer“, sagt Christel Bäkker, eine der Anwohnerinnen, die sich um den seinerzeit streunenden Kater gekümmert haben.

Immer wieder sei er mal auf das eine, mal auf das Nachbargrundstück gekommen, habe gefressen und sei wieder weggelaufen. Doch dann schien es dem Tier immer schlechter zu gehen.

„Anfang September erreichte uns eine Anfrage, ob wir beim Einfangen eines kranken Katers behilflich sein könnten“, erinnert sich Andrè Knopek vom Tierschutzverein. „Wir haben den Kater nur mit Mühe einfangen können, denn seine Zeit als Streuner hatte ihn misstrauisch werden lassen, vielleicht haben ihm Menschen auch Böses angetan“, sagt Knopek. Letztlich gelang es doch, das Tier zu fangen und zum Tierarzt zu bringen.

„Der hat ihn trotz vollen Terminkalenders unverzüglich behandelt.“ Denn Eile war geboten. Arthur, wie der Kater getauft wurde, hatte Entzündungen im Maul, die ihm das Fressen fast unmöglich machten. „Die Behandlung war langwierig.“ Neben der Erstversorgung, wurde der Kater kastriert, tätowiert und gechipped, um ihn zu kennzeichnen. „Damit ist er auch bei findefix angemeldet, das Deutsche Haustierregister des Tierschutzbundes.“

Zum Auskurieren nach der Narkose blieb Arthur in der Quarantäne der Auffangstation. Dort vollzog sich eine erstaunliche Wandlung. „Arthur hat sich anfassen lassen, ja sogar regelrecht Streicheleinheiten genossen“, berichtet Knopek. Auch spendeten tierliebe Menschen für die Behandlung.

„Geld kam sogar aus Hannover“, berichtet Christel Bäkker. „Wir haben Arthur in den vergangenen Wochen besucht und ihn lieb gewonnen, daher werden wir ihn gemeinsam mit den Nachbarn betreuen“, verspricht sie. Für Andrè Knopek war es erfreulich, dass Anwohner nicht weggesehen haben und mit Tierschutzverein und Tierarzt ein Tier retten konnten.

„Das ist nicht selbstverständlich“, so der Tierschützer. Ihn treibt die Sorge um, dass Katzen nicht sicher sind. „In den vergangenen Monaten sind ein halbes Dutzend Katzen in Süd V verschwunden.“ Warum dies, wisse er nicht.

Noch in unguter Erinnerung haben die Mitglieder des Tierschutzvereines böse Vorfälle, die vor wenigen Jahren geschehen sind. Damals waren innerhalb von zwei Jahren, zwei Katzen im Umkreis von Genthin in illegal aufgestellte Fangeisen getreten und schwer verletzt worden. „So etwas wollen wir nicht wieder erleben“, sagt Knopek. Seinerzeit ermittelte sogar die Kriminalpolizei wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz.

Die Tierfreunde, die Kater Arthur aufgenommen haben, hoffen, dass ihr Liebling von solchen Taten verschon bleibt. Beide Familien haben selbst Katzen, eine sogar ihren Kater selbst vom Tierschutzverein. Auch Arthur soll von nun an ein sicheres, warmes Plätzchen garantiert sein.