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Tucheim „Spielt nicht den Helden“

Wie verhalte ich mich, wenn mich eine fremde Person anspricht? Das erfuhren die Tucheimer Grundschüler vor Kurzem.

Von Bettina Schütze 20.10.2016, 11:00

Tucheim l Die Aktion wurde im vergangenen Jahr schon einmal durchgeführt. Frank Lorenz: „Die Anregung kam damals von Eltern aus Bergzow.“ Und so versuchen die beiden Polizeibeamten, den Mädchen und Jungen klar zu machen, wie sie sich zu verhalten haben, wenn sie von Fremden angesprochen werden.

Das Grundprinzip lautet: „Nein sagen, weglaufen und es jemandem erzählen.“ Auf die Frage, wer sich denn zu Hause schon einmal mit dem Thema beschäftigt hat, meldete sich in der zweiten Klasse lediglich ein Mädchen. Die Eltern hatten mit ihr darüber gesprochen.

Trotzdem wussten viele der Schüler schon, wie sie sich einem Fremden gegenüber verhalten müssen. „Ihr solltet versuchen, nie alleine unterwegs zu sein. Wenn euch eine fremde Person anspricht, sagt ihr ganz laut, ‚nein, ich will nicht‘ und lauft schnell weg“, erklärte Frank Lorenz.

Und Heiko Möhring fügte hinzu: „Versucht nicht, euch zu wehren. Dafür seid ihr noch zu klein. Dafür reicht eure Kraft nicht.“

Wichtig sei es auch, stets Abstand von dem Fahrzeug zu halten, aus dem heraus eine fremde Person ein Kind anspricht. Es gilt: Immer so weit vom Fahrzeug wegbleiben, dass man nicht gefasst werden kann. Und niemals in ein fremdes Fahrzeug einsteigen. Auch sollten die Kinder nicht alleine unterwegs sein und dunkle Ecken meiden.

Sollte ein Kind doch mal in solche Situation geraten, ist es wichtig, es zu Hause zu erzählen, die Person zu beschreiben und die Polizei zu informieren. Auch wenn eine solche Person beobachtet wird, ist die Polizei zu informieren. Die Notrufnummer 110 war den Schülern bekannt. Frank Lorenz und Heiko Möhring gaben den Schülern mit auf den Weg, zu Hause immer Bescheid zu sagen, wo man sich aufhält und wann man wieder zu Hause ist. Von Fremden sollten die Kinder keine Geschenke annehmen, Fremden keine Wohnungstür öffnen und nicht mit Fremden am Telefon sprechen.

Die Eltern sollten auch darauf achten, dass an der Schulmappe außen kein Namen und keine Anschrift angebracht sind. Einprägen sollten sich die Mädchen und Jungen die drei polizeilichen L: Lärm, Leute und Licht. Das bedeutet, sich lautstark bemerkbar machen, andere Menschen informieren und sich stets dort aufhalten, wo man gesehen werden kann.

Zum Abschluss der Unterrichtsstunde gab es dann noch eine praktische Übung mit den Kindern. Frank Lorenz spielte einen Fremden im Schulbus. Erste Regel: Wenn möglich nicht alleine sitzen, sodass sich kein Fremder daneben setzen kann.

Sollte es doch passieren und der Fremde spricht das Kind an, laut deutlich machen, dass man nicht mit ihm sprechen möchte. In den Klassen drei und vier kam noch hinzu, die fremde Person zu beschreiben.

„Niemand von euch soll den Helden spielen. Haltet euch an die Regeln, die wir besprochen haben“, gaben die Polizeibeamten mit auf den Weg.