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Turnier Mehr als ein Geheimtipp

Viel Spaß hatten die Paplitzer und ihre Gäste am Wochenende beim Sommercup

Von Thomas Skiba 02.07.2018, 06:00

Paplitz l Dass die Fußballweltmeisterschaft für Deutschland zu Ende ist, spielte am Wochenende in Paplitz keine Rolle. Das traditionelle Kleinfeld-Fußballturnier des Paplitzer Sportvereins lockte wieder dutzende Mannschaften sämtlicher Bundesländer in das kleine Fienerdorf.

Hier darf der Ballsport noch sein, was er im Ursprung mal bedeutete: Spaß, Gemeinschaft und Feiern. „Diesmal haben wir auch mit dem Wetter Glück, die letzten Jahre konnten wir uns vor Nässe kaum retten“, sagt Organisator Stefan Ohle. Es begann am Freitag unter blauen Himmel mit dem dritten Allianzgirls-Cup im Frauenfußball. Acht Mannschaften kickten um den Sieg. Im Reglement rangen ein Torwart und fünf Feldspieler in zweimal zehn Minuten um die meisten Tore. Tobias Thiede trimmt die neun Frauen des SV Eiche Redekin 57: „Wir trainieren einmal in der Woche. Der Allianzcup ist schon ein Höhepunkt.“

Bemerkenswert: Ein weiterer Mann trainiert eine Frauenmannschaft. Kevin Franken scheucht ein- bis zweimal wöchentlich die Frauen des SV Paplitz über den Rasen. „Technik und Kondition – da müssen wir immer wieder dran bleiben“, erklärt er nach dem Sieg über die Redekiner Frauen.

Für ihn und seine Spielerinnen stellt das Fußballkleinfeldturnier einen weiteren Schritt in Richtung Wettkampf dar: „Die Mädels sind richtig gut motiviert und wollen es bringen.“ Während des Damenderbys der regionalen Vereine reisten derweil Mannschaften samt Anhang aus Berlin, Brandenburg, Baden-Württemberg, Niedersachsen und aus Sachsen-Anhalt an. Am weitesten hatte es wieder mal die „Dirty and Tight-Truppe“ um Kapitän Raphael Haferkamp. „Wir sind aus Urloffe, das sind knapp 650 Kilometer bis nach Paplitz“, erzählt Haferkamp. „Von zehn Stunden Fahrt haben wir vier Stunden im Stau gestanden.“

Der Ort Urloffe liegt etwa zehn Kilometer von dem französischen Straßburg entfernt. Der Kontakt nach Paplitz kam über soziale Netzwerke zustande. „Wir haben eine eigene Facebook-Seite und über die haben wir die Paplitzer Fußballer angeschrieben“, erzählt Haferkamp. Sein Team begeistert sich seitdem für eine regelmäßige Turnierteilnahme und so fahre man schon mehrere Jahre ins Jerichower Land.

Auch Norman Röder aus Helmstedt reiste zum Kicken an: „Ich bin quasi das erste Mal hier.“ Unter den Fußballvereinen wie auch den Spaß-Fußballmannschaften sei der Ort zwischen Ziesar und Tucheim mehr als ein Geheimtipp. „Hier wird fair gespielt und ganz groß Party gemacht.“ Nicht alle Mannschaften bleiben das ganze Wochenende, gerade die Vereine aus der näheren Umgebung bleiben oft bloß eine Nacht – meist von Sonnabend auf Sonntag.

„Da wird gefeiert und getanzt“, so Stefan Ohle. Er ist stolz auf sein Organisationsteam: „Fast das halbe Dorf ist eingebunden.“ Etwa 40 Vereinsmitglieder plus Mütter, Väter, Omas und Opas… Ob Aufbau des temporären Campingplatzes, die Versorgung mit Getränken und Grillgut oder Kaffee und Kuchen – viele Hände fassen zu. „Das merkt man der Stimmung auf dem Platz an“, so Ohle. Mittlerweile gebe es einen regelrechen Andrang auf die limitierten Plätze.

Schließlich sollen es nie mehr als 35 Mannschaften sein, so Ohle. Mehr gebe der Platz nicht her und die Qualität der Veranstaltung solle nicht leiden.

Gleich mit dem Ende des Turniers am Sonntag legen die Paplitzer den neuen Termin für 2019 fest. „Dann schreiben wir die Vereine an, welche die letzten vier Jahre dabei waren und streuen das Datum auch ins Internet und – wer zuerst kommt, malt zuerst“, so Organisator Ohle.

Mehr Fotos vom Paplitzer Sommercup finden Sie in dieser Ausgabe Ihrer Volksstimme auf der Seite 18.