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Unfälle Keine Angst vor der Ersten Hilfe im Haushalt

Wie im Haushalt nach Unfällen geholfen werden kann, erfuhren Besucher eines Vortrages im Genthiner Lindenhof.

Von Mike Fleske 22.01.2018, 05:00

Genthin l Mit einem Vortrag zur Ersten Hilfe bei Unfällen im Haushalt war DRK-Vorstand Andy Martius im Genthiner Lindenhof bei einer Veranstaltung der Genthiner Stadtsenioren zu Gast. „Am häufigsten sind dabei Stürze, gefolgt von Schnittverletzungen und Verbrennungen.“ Zu den Verletzungen hatte Martius einige hilfreiche Ratschläge parat.

Oberste Priorität sei immer: „Ruhe bewahren.“ Zwar stehe man zu Hause mit einem Verletzten fast immer in enger Beziehung, da es sich meist um den Ehemann, Kinder oder Enkelkinder handele. „Aber es bringt wenig, wenn man zusätzlich Unruhe und Aufregung verursacht.“

Oft sei die Erste Hilfe auch gar nicht so schwer. „Wenn sich jemand nach einem Sturz den Unterarm gebrochen hat, reicht es den Arm auf den Tisch zu legen und den Rettungsdienst zu rufen. Bei Platzwunden am Kopf könne ein Druckverband angelegt werden. Martius zeigte einige verschiedene Arten dieses Verbandes. Als Modelle mussten drei Mitglieder des Stadtseniorengremiums herhalten. So könne ein Druckpolster durch einen fest gewickelten Verband geschaffen werden.

Bei kleineren Schnittverletzungen am Finger könne ein sogenanntes Schmetterlingspflaster angelegt werden, das die Fingerkuppe bedeckt. Bei kleineren Verbrennungen etwa am Bügeleisen könne die Wunde mit Wasser gekühlt werden. Allerdings größere verbrannte Körperstellen sollen aufgrund der daraus resultierenden Gefahr der Unterkühlung nicht gekühlt werden.

Martius wies darauf hin, dass Ersthelfer den Eigenschutz nicht vergessen sollen. Sei heißes Wasser verschüttet worden, solle ein Tuch auf den Boden gelegt werden, um die Stelle als gefährlich glatt zu markieren, baumele etwa das heiße Bügeleisen über dem Bügelbrett solle es vorsichtig zur Seite genommen werden.

Bei größeren Verletzungen gelte zudem: „Immer den Rettungsdienst rufen.“ Hier ging Martius auch auf aktuelle Medienberichte ein, in denen der Notfalldienst kritisiert wurde. „Grundsätzlich sind am Telefon erfahrene Kollegen, die wissen, ob der Notarzt losgeschickt wird oder ob ein Patient selbst den ärztlichen Notdienst aufsuchen kann.“ Allerdings müssten die Mitarbeiter sehr schnell Entscheidungen treffen, nicht immer könne am Telefon ganz exakt befunden werden.

Der DRK-Vorstand hatte auch noch einige Hinweise parat, wie es gar nicht erst zu Unfällen komme. Etwa dass bei Gartenarbeiten mit elektrischen Kettensägen und Ähnlichem Schutzkleidung angelegt werde. „Wenn am Fenster Gardinen aufgehangen oder an der Decke Lampen angebracht werden, ist es ratsam, immer Leitern mit hoher Standfestigkeit zu verwenden und keine selbst gebauten Stuhlkonstruktionen.“

Auch sollten Kabel etwa bei Staubsaugern nie auf die volle Länge ausgezogen werden. „Das sind gefährliche Stolperfallen.“ Mit etwas Umsicht könnten Unfälle im Haushalt leicht vermieden werden.