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Unkraut Wildwuchs ärgert Anwohner

Anwohner beklagen Unkraut in Genthin. Nicht für alles ist die Verwaltung zuständig, da viele unansehnliche Flächen in privater Hand sind.

Von Mike Fleske 09.12.2017, 00:01

Genthin l „Rings um den Friedhof sieht es nicht schön aus“, beklagen Anwohner der Friedhofstraße. „Wenn Trauergäste von außerhalb kommen, ist es wirklich beschämend.“ In der Tat gibt es einige freie Stellen ,auf denen Gras und Unkraut in die Höhe schießt.

Die Fläche macht in der Tat keinen guten Eindruck, ein kleiner Weg ist fast völlig zugewachsen. Allerdings ist die Stadt hier nicht in der Pflicht, Mäharbeiten durchzuführen. „Der Pfad ist kein öffentlicher Weg“, macht Bürgermeister Thomas Barz (CDU) auf Anfrage deutlich.

„Er verläuft zu großen Teilen auf dem Bahngrundstück beziehungsweise auf den Gleisanlagen.“ Die Ausweichgleise werden zwar von der Bahn nicht mehr stark genutzt, allerdings ist der Bereich immer noch in Bahnbesitz. Ähnlich wie eine Fläche an der Ziegeleistraße.

Auch dort monieren Anwohner ungepflegte Wiesenflächen entlang der Gleise. „In den Bereichen der Friedhof-, Ziegelei- und Wagnerstraße gehört der DB Netz AG ein Gleis, welches als sogenanntes Ausziehgleis für die Bedienung des Werks Genthin genutzt wird“, erläutert Bahn-Sprecherin Erika Poschke-Frost. Dieses Gleis sei nach wie vor an die Firma Henkel verpachtet.

„Nach unseren Recherchen befinden sich alle übrigen Gleise in diesem Bereich einschließlich baulicher Anlagen nicht in unserem Eigentum und liegen auch außerhalb des Grundstücks der DB Netz AG“, sagt Erika Poschke-Frost. Immer wieder wird auch der Zustand des Geländes rund um den Bahnhof moniert. Allerdings auch hier bleibt die Deutsche Bahn außen vor. „Das Empfangsgebäude ist seit 2007 nicht mehr in unserem Besitz“, macht die Bahnsprecherin deutlich.

Auch die Stadt sieht sich hier nicht in der Pflicht. „Es handelt sich um private Grundstücke“, sagt Thomas Barz. Dadurch bleiben umgestürzte Zäune und wildwachsendes Gras sich selbst überlassen.

Der Bürgermeister machte in einer Sitzung des Stadtseniorengremiums, in der ebenfalls ungepflegte Bereiche in der Stadt angesprochen wurden, deutlich: „Wir können nur dort eingreifen, wo gefährliche Situationen entstehen.“ Flächen, die zu Grundstücken von Objekten in privater Hand gehören, seien keine öffentlichen Bereiche. „Stellt sich heraus, dass die Grundstücke verwahrlost sind, wird ein entsprechendes Verfahren eingeleitet“, sagte der Bürgermeister.

Immer wieder finden sich Hinweise zu „Wildwuchs“ im sogenannten „Sachsen-Anhalt-Melder „Sag‘s uns einfach“ auf der Internetseite der Stadt Genthin. Betreffend des im Fachjargon „Spontanvegetation“ genannten Bewuchses an Straßenrändern, in den Ritzen von Fußwegen oder in Grünanlagen, hat die Stadt bereits Abhilfe geschaffen. So wird der Bewuchs entlang der Mützelstraße immer wieder kontrolliert. Auch in der Straße Am Mühlengraben wurde Abhilfe geschaffen.

Die Stadtsenioren machten nach ihrer jüngsten Begehung durch Genthin-Süd deutlich: „An der Ecke Zeppelin-/Schillerstraße erfolgt der Baumverschnitt jetzt kontinuierlich.“ Auch würden die Grünstreifen regelmäßig gepflegt. „Wir haben nach unserer Begehung weitere Hinweise in Bezug auf Straßen und Wege in Genthin-Süd erhalten und diese an die Verwaltung weitergegeben“, berichtete die zweite Vorsitzende der Stadtsenioren Karla Hahm.